Babyschüttler-Prozess in München: Neun Jahre gefordert
Ein Münchner Hilfskoch soll sein Baby zu Tode geschüttelt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung plädieren. Das Urteil soll am 3. Juli fallen.
München - Ein in München sehr kontrovers diskutierter Prozess ist auf die Zielgerade eingebogen. Ein 33-jähriger Hilfskoch soll sein Baby zu Tode geschüttelt haben – im Prozess gegen den Vater des kleinen Mädchens, dass nur sechs Wochen alt wurde, plädierten gestern Staatsanwaltschaft und die Verteidigung. Während Ankläger Laurent Lafleur neun Jahre Haft wegen Totschlags fordert, will die Verteidigung einen Freispruch erreichen.
Der Mann steht seit Ende des vergangenen Jahres vor dem Schwurgericht des Landgerichts. Der Koch soll seine erst sechs Wochen alte Tochter laut Anklage im Oktober 2017 so heftig geschüttelt haben, dass sie an den Folgen starb.
Ehefrau glaubt an die Unschuld ihres Mannes
Da die Mutter der Kleinen sich währenddessen im Badezimmer aufgehalten hatte, ging die Staatsanwalt zunächst von Mord aus. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Vater überfordert war, weil seine Tochter laut weinte.
Doch die Frau glaubt an die Unschuld ihres Mannes. So wie die Verteidiger des 33-Jährigen, Peter Guttmann und Antonio Agosta. Die zweifelten im Prozess das rechtsmedizinische Gutachten an. Die Rechtsmediziner hätten in ihrem Gutachten andere Todesursachen wie einen plötzlichen Kindstod oder mögliche Vorerkrankungen nicht ausgeschlossen. Das Urteil soll am 3. Juli verkündet werden.
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