Babyleiche: Geschlecht und Todesursache weiter unklar
MÜNCHEN - Die Obduktion der in München gefundenen Babyleiche hat den Ermittlern keine neuen Erkenntnisse gebracht. Das Ergebnis der ersten Obduktion sei „nicht eindeutig“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.
Der Fall eines tot aufgefundenen Neugeborenen in München bleibt mysteriös. Eine Obduktion der am Dienstag in einer Grünanlage nahe dem Landtag entdeckten Leiche brachte nach Angaben der Polizei vom Mittwoch „kein eindeutiges Ergebnis“. Die Gerichtsmediziner konnten noch nicht einmal das Geschlecht des Kindes bestimmen. Auch ob es bereits tot zur Welt kam oder erst später umgebracht wurde, ist noch offen.
Bei der Suche nach der noch unbekannten Mutter des Babys erhoffen sich die Ermittler entscheidende Hilfe aus der Bevölkerung. Erste Hinweise zu dem Fall lägen bereits vor, sagte ein Polizeisprecher. Andere Beamte setzten am Mittwoch die Befragung von Anwohnern aus der Umgebung der Fundstelle fort. Noch ist völlig offen, ob es sich um ein Verbrechen handelt. Weitere Untersuchungen in der Rechtsmedizin sollen hier Klarheit bringen.
Ein 47-jähriger Münchner hatte den Leichnam entdeckt und die Polizei verständigt. Der Mann war mit seinem Hund in dem kleinen Park auf dem Isarhochufer unterwegs. Als das Tier längere Zeit in einem Gebüsch verschwand, ging der Spaziergänger hinterher und fand die in einen Plastikbeutel eingewickelte Leiche. Das Kind befand sich in Embryonalhaltung. Der Spurenlage zufolge wurde es nicht am Fundort geboren, sondern später dort abgelegt.
Inzwischen sind sich die Ermittler nach ddp-Informationen nicht mehr sicher, ob das tote Baby erst seit kurzem dort lag. Offenbar weist der Leichnam bereits Verwesungsspuren auf. Der Platz, an dem der Leichnam lag, ist von Wohnhäusern in der Nähe nicht einsehbar. Hohe Laubbäume behindern die Sicht. In nur rund 300 Metern Entfernung befindet sich das Uniklinikum Rechts der Isar.
ddp
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