Baby-Rekord! Bald sind wir 1,5 Millionen Münchner

2033! Nie sind in einem Monat in der Stadt so viele Kinder zur Welt gekommen wie gerade im August. Schon in drei Jahren soll München mehr als 1,5 Millionen Einwohner haben.
von  Julia Lenders

2033! Nie sind in einem Monat in der Stadt so viele Kinder zur Welt gekommen wie gerade im August. Schon in drei Jahren soll München  mehr als 1,5 Millionen Einwohner haben.

München - Der vergangene November muss ein besonderer Monat gewesen sein. Ein Wonnemonat mitten im Herbst. Denn jetzt erklärt Daniela Schlegel vom Kreisverwaltungsreferat: „So viele Geburten wie im August hatten wir in einem Monat noch nie.“ Die aktuellen Aufzeichnungen reichen bis 1998 zurück.

2033 Münchner Kindl kamen im vorigen Monat zur Welt. Zum Vergleich: Im August 2011 waren es bloß 1876 – und damit 8,4 Prozent weniger als jetzt. Die Landeshauptstadt steuert schnurgerade auf einen erneuten Geburtenrekord zu. Schon in den vergangenen Jahren hatte sich die Baby-Bilanz unaufhörlich verbessert.

Im vorigen Jahr registrierte das KVR bis einschließlich August 13 172 Neugeborene. Heuer sind es im Vergleichszeitraum schon 995 Babys mehr. Die Behörde macht übrigens keinen Unterschied bei der Frage, ob die Familien mit neuem Zuwachs auch in München leben. Oder ob der Nachwuchs nur hier geboren wird – und dann in Unterhaching oder Grünwald aufwächst.

Dagegen werden beim Statistischen Amt nur die Säuglinge berücksichtigt, deren Eltern ihren Hauptwohnsitz in München angemeldet haben. Wobei der Trend derselbe ist: ein neuer Baby-Boom! Im vorigen Jahr kamen 14 714 kleine Städter dazu – und damit so viele wie seit 1968 nicht mehr.

Dass die Zahl der Geburten steigt, hat einen ganz einfachen Grund. In Kurzform: mehr Menschen, mehr Kinder. München wächst. So stark, dass derzeit selbst die kühnsten Prognosen übertroffen werden. Wenn der Zuzug weiter so stark bleibt wie jetzt, dann könnte schon 2015 die 1,5-Millionen-Marke geknackt werden. Ende Juli lebten bereits 1 426 931 Menschen in unserer Stadt – 2,1 Prozent mehr als nur ein Jahr zuvor.

Und die Menschen, die nach München ziehen, sind größtenteils im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Im Alter also, in dem Familien gegründet werden.

Bleibt bloß noch die Frage, was denn nun so besonders war am vorigen November. So besonders, dass im August – also neun Monate später – Hochbetrieb in den Kreißsälen herrschte.
Der Deutsche Wetterdienst hat für die AZ in sein Archiv geschaut. Ergebnis: Der November war ein außergewöhnlich trockener und sonniger Monat. Die Münchner konnten sich über rund 120 Sonnenstunden freuen – normal wären rund 73 gewesen. Beste Bedingungen für Glückshormone, oder?

Prof. Helmut Schatz, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, erklärt: „Sonne unterdrückt das Melatonin, also das Schlafhormon. Dadurch ist man frischer und wacher.“ Außerdem wirke sich helles Licht positiv auf die Psyche aus. Trotzdem glaubt er nicht, dass „die Herbstsonne Frühlingsgefühle auslösen kann“. Wahrscheinlich sei die Geburtenrate nur ein Zufall, meint er.

Zufall hin oder her: Herzlich willkommen, August-Babys!
 

 

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