Baby Kate erfolgreich operiert
MÜNCHEN - Zwei Stunden wurde Baby Kate operiert. Jetzt ist klar: Das herzkranke Mädchen aus der Ukraine ist gerettet – mit Hilfe der AZ-Leser.
Freude, Erleichterung und Dankbarkeit bei Luliia Menkovska (28). Zwei Stunden lang wurde ihr Baby am vergangenen Mittwoch operiert – in den frühen Morgenstunden von 7 bis 9 Uhr. Und die Mama der kleinen Kate war während der gesamten Herz-OP dabei. Wie berichtet, kam Kate am 12. Oktober 2008 mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt: einer starken Verengung der Hauptschlagader. In ihrer Heimat, der Ukraine, war eine Operation nicht möglich. In Deutschland schon.
Kinderherzchirurg Edward Malec operierte die kleine Kate im Klinikum Großhadern. Durch ein kleines Loch seitlich des Brustkorbs schnitt er die Verengung heraus, sodass das Blut nun reibungslos fließen kann. Kate ist damit gerettet, hat nun eine ganz „normale" Lebenserwartung. „Da sie nicht am offenen Herzen operiert werden musste“, so Pascal Preuss, Geschäftsführer des Deutschen Kinderzentrums für herz- und krebskranke Kinder, „bleibt auch keine große Narbe zurück“.
Die OP war ein voller Erfolg, bald kann Kate nach Hause.
Noch am gleichen Tag wurde Kate von der Herz-Lungenmaschine getrennt. Sie atmet wieder selbstständig und wurde von der Intensiv- auf die Kinderstation verlegt. Der Genesungsprozess verläuft gut. In den nächsten Tagen werden die Herzspezialisten entscheiden, wann Kate entlassen werden kann. Luliia ist glücklich. Die OP war ein voller Erfolg – auch wenn die kleine Kate das zur Zeit vielleicht ein wenig anders empfindet. Sie weint viel, hat Schmerzen. Luliia tröstet sie.
Gastmutter Helga Fuderer aus Schondorf ist der 28-Jährigen eine wichtige Stütze. Sie weicht nicht von Luliias Seite. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Als Kind verbrachte Luliia vier Sommer bei den Fuderers am Ammersee, um sich vom Atom-Unfall in Tschernobyl zu erholen. Am Sonntag wird Kate neun Monate alt. Sie kann auf ein langes Leben blicken – dank der Spenden vieler AZ-Leser. 21 380 Euro kamen zusammen und ermöglichten damit die lebensnotwendige Operation. Jeder Tag zählte – der Zustand von Kate hätte sich schlagartig verschlechtern können – und ein Flug nach Deutschland wäre nicht mehr möglich gewesen.
Sylvia Petersen
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