AZ-Umfrage: Was machen Sie nach der Corona-Krise zuerst?

Ausgehen, Familie, Freunde und auch die Arbeitskollegen wieder treffen: In der Zeit von Corona setzen viele Münchner ihre Prioritäten neu. Wonach sehnen sich die Menschen jetzt am meisten?
Daniel von Loeper |
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Lena Ahmeti (28), Künstlerin und Fachverkäuferin: "Wenn die Corona-Krise vorbei ist, möchte ich als erstes eine große Party machen und alle meine Freunde einladen. Und dann machen wir ein Spiel, bei dem es viele Umarmungen und viel Tanz gibt. Dann fühle ich mich frei. Leider vermute ich jedoch, dass wir bis dahin noch Geduld brauchen – und die Einschränkungen noch andauern."
Daniel von Loeper 9 Lena Ahmeti (28), Künstlerin und Fachverkäuferin: "Wenn die Corona-Krise vorbei ist, möchte ich als erstes eine große Party machen und alle meine Freunde einladen. Und dann machen wir ein Spiel, bei dem es viele Umarmungen und viel Tanz gibt. Dann fühle ich mich frei. Leider vermute ich jedoch, dass wir bis dahin noch Geduld brauchen – und die Einschränkungen noch andauern."
Florian Lintinger (26), Koch: "Ich will mit meinen besten Freunden einen trinken gehen im Café Nil in der Hans-Sachs-Straße. Außerdem will ich dann eine Grillparty schmeißen und nie wieder in einen Webcamchat eintreten. Und ich will zu meinen Großeltern fahren und selbstgemachte Dampfnudeln mit Vanillesoße mit ihnen essen. Gelernt haben könnte man aus der Corona-Krise, mal zur Ruhe zu kommen und nicht mehr dauernd unter Strom zu stehen. Man wird wohl Freundschaften noch mehr zu schätzen wissen und wirklich erkannt haben, dass nichts selbstverständlich ist."
Daniel von Loeper 9 Florian Lintinger (26), Koch: "Ich will mit meinen besten Freunden einen trinken gehen im Café Nil in der Hans-Sachs-Straße. Außerdem will ich dann eine Grillparty schmeißen und nie wieder in einen Webcamchat eintreten. Und ich will zu meinen Großeltern fahren und selbstgemachte Dampfnudeln mit Vanillesoße mit ihnen essen. Gelernt haben könnte man aus der Corona-Krise, mal zur Ruhe zu kommen und nicht mehr dauernd unter Strom zu stehen. Man wird wohl Freundschaften noch mehr zu schätzen wissen und wirklich erkannt haben, dass nichts selbstverständlich ist."
Klaus-Peter Böckmann-Amesen (77), Rentner: "Wenn das mit der Corona-Krise vorbei ist, will ich als erstes auf der Parkbank vom Stephansplatz sitzen – und das genießen. Dann will ich noch mit einem Freund an der Isar spazieren gehen. Ich vermute allerdings, dass die Ausgangsbeschränkungen noch bis Ende Mai andauern. Man muss Rücksicht auf andere nehmen und Abstand halten. Ich gehe davon aus, dass der Zusammenhalt nach der Krise noch besser als vorher ist. Ich wünsche mir, dass die jungen Leute noch ein bisschen mehr auf Ältere achten. Und schon jetzt können wir alle erkennen, dass nichts selbstverständlich ist."
Daniel von Loeper 9 Klaus-Peter Böckmann-Amesen (77), Rentner: "Wenn das mit der Corona-Krise vorbei ist, will ich als erstes auf der Parkbank vom Stephansplatz sitzen – und das genießen. Dann will ich noch mit einem Freund an der Isar spazieren gehen. Ich vermute allerdings, dass die Ausgangsbeschränkungen noch bis Ende Mai andauern. Man muss Rücksicht auf andere nehmen und Abstand halten. Ich gehe davon aus, dass der Zusammenhalt nach der Krise noch besser als vorher ist. Ich wünsche mir, dass die jungen Leute noch ein bisschen mehr auf Ältere achten. Und schon jetzt können wir alle erkennen, dass nichts selbstverständlich ist."
Gerti Guhl (72), Ex-Schoppenstuben-Wirtin: "Wenn die Beschränkungen vorbei sind und es erlaubt ist, möchte ich wieder in den Bergen wandern. Ich habe sehr vielseitige Freundschaften –
natürlich will ich dann einiges unternehmen. Tanzen, singen und musizieren ist das Gesündeste, was man machen kann. Nichts ist mehr selbstverständlich. Es geht nicht darum, wer welche Modeklamotten trägt. Mir geht es um Liebe und Freude und respektvollen Umgang. Ich will nach der Krise wieder ehrenamtlich Schüler betreuen und mit Freunden beim Stammtisch zusammen sein. Gut möglich, dass die Menschen bisserl nachdenklicher werden und sich weniger egoistisch verhalten."
Daniel von Loeper 9 Gerti Guhl (72), Ex-Schoppenstuben-Wirtin: "Wenn die Beschränkungen vorbei sind und es erlaubt ist, möchte ich wieder in den Bergen wandern. Ich habe sehr vielseitige Freundschaften – natürlich will ich dann einiges unternehmen. Tanzen, singen und musizieren ist das Gesündeste, was man machen kann. Nichts ist mehr selbstverständlich. Es geht nicht darum, wer welche Modeklamotten trägt. Mir geht es um Liebe und Freude und respektvollen Umgang. Ich will nach der Krise wieder ehrenamtlich Schüler betreuen und mit Freunden beim Stammtisch zusammen sein. Gut möglich, dass die Menschen bisserl nachdenklicher werden und sich weniger egoistisch verhalten."
Robert Maier-Kares (43), Eismeer-Gastronom und Pink-Christmas-Veranstalter: "Nach der Corona-Krise wird das Allererste sein, dass ich meine politische Orientierung überdenke und mich eventuell neu besinne. Außerdem werde ich mir ein Segelboot kaufen. Letztendlich vermute ich, dass sich die Flexibilität der Unternehmer dramatisch verändert mit der Zeit. Man ist gezwungen, kreativ zu sein. Und: Man kann sehr wohl Unternehmern und Gastronomen Verantwortung übertragen. Wenn sich die nächsten Monate nicht deutlich etwas an den Beschränkungen ändert, dann befürchte ich, dass es 80 Prozent der Gastronomen nicht packen. Gut möglich, dass noch viele tolle Ideen entstehen. Es wird viel Neues passieren mit neuen Gastronomie-Konzepten."
Daniel von Loeper 9 Robert Maier-Kares (43), Eismeer-Gastronom und Pink-Christmas-Veranstalter: "Nach der Corona-Krise wird das Allererste sein, dass ich meine politische Orientierung überdenke und mich eventuell neu besinne. Außerdem werde ich mir ein Segelboot kaufen. Letztendlich vermute ich, dass sich die Flexibilität der Unternehmer dramatisch verändert mit der Zeit. Man ist gezwungen, kreativ zu sein. Und: Man kann sehr wohl Unternehmern und Gastronomen Verantwortung übertragen. Wenn sich die nächsten Monate nicht deutlich etwas an den Beschränkungen ändert, dann befürchte ich, dass es 80 Prozent der Gastronomen nicht packen. Gut möglich, dass noch viele tolle Ideen entstehen. Es wird viel Neues passieren mit neuen Gastronomie-Konzepten."
Christa Rutscher (64), Rentnerin: "Sobald die Krise vorbei ist, werde ich richtig ausgiebig ausgehen und das Leben genießen. Ich werde tanzen zu Schlagern wie ,Atemlos’. Dann werde ich mich wieder frei fühlen. Ich wünsche mir, wieder weggehen und shoppen zu können. Ich befürchte jedoch, dass die Corona-Zeit deutlich länger andauern wird als mir lieb ist, womöglich sogar bis Ende des Jahres. Ich vermisse den sozialen Kontakt und Umarmungen."
Daniel von Loeper 9 Christa Rutscher (64), Rentnerin: "Sobald die Krise vorbei ist, werde ich richtig ausgiebig ausgehen und das Leben genießen. Ich werde tanzen zu Schlagern wie ,Atemlos’. Dann werde ich mich wieder frei fühlen. Ich wünsche mir, wieder weggehen und shoppen zu können. Ich befürchte jedoch, dass die Corona-Zeit deutlich länger andauern wird als mir lieb ist, womöglich sogar bis Ende des Jahres. Ich vermisse den sozialen Kontakt und Umarmungen."
Nick Trachte (45), Inhaber des Boxwerks und Vizepräsident des Bayerischen Boxverbands: "Endlich können meine drei Buben ihre Oma, Opa und Freunde wiedersehen – ich freu' mich vor allem darauf das Boxwerk wieder aufzusperren, mein Trainerteam und unsere Mitglieder wieder um mich zu haben. Die Zeit des Shutdowns hat mir und sicherlich vielen anderen Gelegenheit dazu gegeben, den Wert von Gesundheit, eines respektvollen Miteinanders und der persönlichen Bewegungsfreiheit noch mehr wertzuschätzen. Manche Menschen sind vielleicht verunsichert, was die Zukunft bringen wird. Angst sollte niemals die Kontrolle übernehmen – genau wie im Ring beim Faustkampf. Es bleibt zu hoffen, dass ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet, das in unserer oft übertrieben materialistischen Denkweise mehr Raum lässt für Themen wie
Umwelt und Menschenrechte."
Daniel von Loeper 9 Nick Trachte (45), Inhaber des Boxwerks und Vizepräsident des Bayerischen Boxverbands: "Endlich können meine drei Buben ihre Oma, Opa und Freunde wiedersehen – ich freu' mich vor allem darauf das Boxwerk wieder aufzusperren, mein Trainerteam und unsere Mitglieder wieder um mich zu haben. Die Zeit des Shutdowns hat mir und sicherlich vielen anderen Gelegenheit dazu gegeben, den Wert von Gesundheit, eines respektvollen Miteinanders und der persönlichen Bewegungsfreiheit noch mehr wertzuschätzen. Manche Menschen sind vielleicht verunsichert, was die Zukunft bringen wird. Angst sollte niemals die Kontrolle übernehmen – genau wie im Ring beim Faustkampf. Es bleibt zu hoffen, dass ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet, das in unserer oft übertrieben materialistischen Denkweise mehr Raum lässt für Themen wie Umwelt und Menschenrechte."
Benedikt Neidhart (21), Veranstaltungskaufmann:  "Meine Familie würde ich als Erstes besuchen – und dann zwei Geburtstage von Freunden nachfeiern.
Was auch noch ansteht: Im Juni will ich bei einem Zehn-Kilometer-Lauf mitmachen. Meine Hoffnung ist, dass die Corona-Krise als Chance genutzt wird, jetzt zu sehen, was wirklich wichtig ist im Leben – und dass danach der Zusammenhalt und das Miteinander gestärkt sind. Als Nebenjob arbeite ich in der Gastronomie und als Fußballtrainer. Ich hoffe, dem baldmöglichst wieder nachgehen zu können. Momentan gehe ich viel joggen und freue mich darauf, wieder im Fitness-Studio zu trainieren. Außerdem wünsche ich mir, mit Freunden einen ausgiebigen Frühstücksbrunch im Café Königin in der Veterinärstraße genießen zu können."
Daniel von Loeper 9 Benedikt Neidhart (21), Veranstaltungskaufmann: "Meine Familie würde ich als Erstes besuchen – und dann zwei Geburtstage von Freunden nachfeiern. Was auch noch ansteht: Im Juni will ich bei einem Zehn-Kilometer-Lauf mitmachen. Meine Hoffnung ist, dass die Corona-Krise als Chance genutzt wird, jetzt zu sehen, was wirklich wichtig ist im Leben – und dass danach der Zusammenhalt und das Miteinander gestärkt sind. Als Nebenjob arbeite ich in der Gastronomie und als Fußballtrainer. Ich hoffe, dem baldmöglichst wieder nachgehen zu können. Momentan gehe ich viel joggen und freue mich darauf, wieder im Fitness-Studio zu trainieren. Außerdem wünsche ich mir, mit Freunden einen ausgiebigen Frühstücksbrunch im Café Königin in der Veterinärstraße genießen zu können."
Marisol Kirchesch (9), Schülerin: "Die Corona-Zeit ist das Blödeste, das passieren konnte. Aber ich glaube, dass alles wieder gut wird. Wenn die Krise vorbei ist, will ich als erstes wieder in die Schule gehen. Ich finde es toll, dort zu lernen. Ich vermisse den Spaß mit meiner Klasse. Es ist unbeschreiblich schön, sich mit anderen von der Schule zu unterhalten. Außerdem tanze ich gerne Hip-Hop und Ballett – und ich liebe es, schwimmen zu gehen. Außerdem wünsche ich mir, bald wieder mit Mama Urlaub machen zu können."
Daniel von Loeper 9 Marisol Kirchesch (9), Schülerin: "Die Corona-Zeit ist das Blödeste, das passieren konnte. Aber ich glaube, dass alles wieder gut wird. Wenn die Krise vorbei ist, will ich als erstes wieder in die Schule gehen. Ich finde es toll, dort zu lernen. Ich vermisse den Spaß mit meiner Klasse. Es ist unbeschreiblich schön, sich mit anderen von der Schule zu unterhalten. Außerdem tanze ich gerne Hip-Hop und Ballett – und ich liebe es, schwimmen zu gehen. Außerdem wünsche ich mir, bald wieder mit Mama Urlaub machen zu können."

Ausgehen, Familie, Freunde und auch die Arbeitskollegen wieder treffen: In der Zeit von Corona setzen viele Münchner ihre Prioritäten neu. Wonach sehnen sich die Menschen jetzt am meisten?

München - Seit drei Wochen schon gelten die strengen Ausgangsbeschränkungen im Freistaat. Doch jetzt, zu Ostern, dem Fest der Hoffnung, gibt es Grund zu Optimismus: Laut einer Simulation von Göttinger Wissenschaftlern könnte es schon bald erste – kleine – Schritte zurück zur Normalität geben.

"Wenn die Beschränkungen im sozialen Leben noch etwa zehn Tage aufrechterhalten werden, ist eventuell eine Lockerung der Maßnahmen möglich“, hieß es jetzt in einer Mitteilung des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation. Man sehe eine klare Wirkung der Kontaktsperren, sagte die Leiterin eines der Forschungsteams, Viola Priesemann. "Unsere Gesellschaft kann wirklich stolz darauf sein, dass sie diese Wende geschafft hat."

Am Wichtigsten: Die Liebsten wiedersehen!

Eine Art von Aufbruchsstimmung hat sich derweil auch in der Bevölkerung breitgemacht, wie AZ-Fotograf Daniel von Loeper bei seinem Streifzug durch München festgestellt hat. Er wollte wissen, wonach sich die Menschen sehnen, was sie vermissen und auf was sie sich schon besonders Freude. Ganz vorn dabei: persönliche Kontakte mit den Liebsten.

Doch bis es soweit ist, gilt: Sich bewusst sein, dass diese Krisenphase endlich ist, rät der Stressforscher Mazda Adli von der Berliner Charité. "Wir sind der Situation nicht heillos ausgeliefert." Zudem gebe es Erfolgsgeschichten: Rund 50.000 Menschen in Deutschland gelten laut Robert-Koch-Institut bereits wieder als genesen. Hoffnung sei die entscheidende psychische Quelle, so Adli.

Ein paar Eindrücke, worauf sich die Münchner zur Zeit am meisten Freude, sehen Sie oben in der Galerie. 

Lesen Sie auch: AZ-Serie "Mein neuer Corona-Alltag" - Ich bin beweglicher geworden

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