AZ-Serie in Corona-Krise: Zu Hause ist es richtig langweilig

Der Schüler Nicolas (10) vermisst in der Corona-Krise seinen Fußballverein, seinen Deutschlehrer und seine Oma.
von  Nicolas Z.
Drei Mal in der Woche spielte Nicolas im Fußballverein – seit Corona ist das nicht mehr möglich.
Drei Mal in der Woche spielte Nicolas im Fußballverein – seit Corona ist das nicht mehr möglich. © privat

München - Also, langsam kommt mir das schon echt lange vor. Zu Hause ist es oft richtig langweilig. Ohne meine Brüder wäre es ganz fad. Manchmal kloppen wir uns oder üben Salto. Oder wir lassen uns im Park den Berg runterrollen. Mir fehlt vor allem das Fußballspielen. Wir spielen zwar mit meinem Vater, aber er hat zwei kaputte Menisken. Unsere Oma können wir auch nicht besuchen. Corona ist richtig doof!

In den Osterferien war es komplett still. Da hatten wir nicht mal die Lernzeit. Freunde durften wir auch nicht treffen. Wir sind in den Keller gegangen und haben uns Spiele hochgeholt. Da lag noch eine alte Spielekonsole von meiner Tante, aber die ist leider kaputt.

Lehrer machen jetzt Videokonferenzen und weniger Druck

Das Beste ist, wenn wir an elektronischen Geräten spielen dürfen. Meine Eltern erlauben uns 30 Minuten am Tag. Wenn wir mehr Aufgaben für die Schule machen, dürfen wir ein bisschen länger spielen.

Seit Montag haben wir wieder Schule zu Hause. Normalerweise ist von 8.15 Uhr bis 15.45 Uhr Unterricht. Aber jetzt haben wir nur noch die Hauptfächer. Sport, Schwimmen, Kunst und Musik fallen aus.

Meine Eltern haben mir einen richtigen Arbeitsplatz aufgebaut, da lerne ich nun von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 15.30 Uhr. Mama lernt in der Zeit mit meinem jüngeren Bruder Raphael. Am Anfang haben uns die Lehrer noch viel mehr aufgegeben. Jetzt machen sie auch Videokonferenzen mit uns. Sie lachen oft und machen nicht mehr so viel Druck.

Was ich wirklich traurig finde, ist, dass mein Deutschlehrer in Elternzeit gegangen ist. Ich habe ihn gar nicht mehr gesehen. Ich konnte ihm nicht mal Tschüss sagen.

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