AZ-Rückblick: 1958 – München feiert 800. Geburtstag
Die Zahl symbolisiert die dynamische Entwicklung der Stadt. Ja, München leuchtet Ende der 50er schon wieder ein wenig. Pünktlich zum 800. Geburtstag der 1158 erstmals urkundlich erwähnten Ansiedlung.
Die Auftaktveranstaltung: Der nächtliche Festzug und der Start der Münchner Festwochen
Und München feiert. Den nächtlichen Festzug vom 13. Juni haben 70 Künstler 15 Monate lang vorbereitet. Mit diesem Spektakel beginnen die Festwochen: Bis Ende August finden zahllose Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und Lesungen mit prominenten Autoren wie Oskar Maria Graf, Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch und Erich Kästner statt.

Die wieder erstrahlende Stadt zelebriert ihre Geschichte aus 800 Jahren – und die zwölf Stockdunklen werden ignoriert: Im Auftrag der Landeshauptstadt wird eine 400 Seiten starke Festschrift veröffentlicht, von den 1.800 Zeilen entfallen gerade mal elf auf das gesamte 20. Jahrhundert, die NS-Zeit wird mit einem einzigen Satz zusammengefasst: "Die größte Katastrophe seiner Geschichte brach über München herein." Den Münchnern steht Ende der 50er, wie allen Deutschen, nicht der Sinn nach Aufarbeitung oder Sühne. Sie blicken nach vorn.

Und mit offenbar großer Begeisterung in die fernere Vergangenheit: Pünktlich zum Jubiläum wird die Alte Pinakothek wiedereröffnet, hier gibt es erstmals wieder eine große Kunstausstellung, und diese widmet sich dem "Jahrhundert des Rokoko". Die Residenz ist neu eingedacht, und das Cuvilliés-Theater nimmt den Spielbetrieb wieder auf: mit "Die Hochzeit des Figaro".
Respekt vor dem Gestern
In den Münchner Jahren des Wiederaufbaus entwickelt sich auch eine renommierte Firma: Juwelier Hilscher. In den 50ern, den Jahren des Wirtschaftswunders, können sich die Münchner wieder Dinge wie Uhren leisten. Und dafür gibt es damals eine neue Adresse: das Uhrengeschäft von Carl Hilscher am Elisabethmarkt. Er hatte unmittelbar nach Kriegsende in einem zerbombten Hinterhaus in der Maxvorstadt seine Uhrenwerkstatt gegründet, konnte noch im selben Jahr vier Mitarbeiter einstellen und 1947 ein Ladengeschäft gründen.

1974 zog das Unternehmen einige Häuser weiter in die Nordendstraße 50, wo heute noch das Stammhaus ist. Daneben gibt es Filialen am Flughafen und bald in der Motorworld. Seit fast 50 Jahren bietet Hilscher Uhren renommierter Marken wie Rolex, Omega und Zenith sowie Schmuck, unter anderem aus der edlen italienischen Manufaktur Roberto Coin und aus dem eigenen Atelier. Neben diesem exklusiven Angebot zeichnet das Einkaufserlebnis vor allem die Herzlichkeit des Teams aus.
Der Spagat zwischen Tradition und Moderne erfordert Sensibilität und Respekt vor dem Gestern und dem Heute
Und die Verwurzelung der Firma in der Münchner und bayerischen Tradition: Diese ist sehr wichtig für den Goldschmiedeund Uhrmachermeister Manfred Hilscher, der das Geschäft 1993 von seinem Vater übernahm und heute mit Frau Brigitte und seinem Freund und Geschäftsführer Kai Pierre Thieß leitet. So ist ihre Firma auch Sponsor vieler Münchner Institutionen wie der Staatsoper, dem Bayerischen Nationalmuseum und zahlreicher Sportvereine.


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