AZ-Leser helfen Wohnungssuchenden weiter - Happy End für Krankenschwester und Sohn

Mutter und Sohn sind auf dem regulären Mietmarkt chancenlos: Auf den AZ-Artikel über ihre Verzweiflung melden sich mehrere hilfsbereite Leser.
Eva von Steinburg |
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München - Der neue Vermieter will sanieren. Deshalb müssen Bozena B. und ihr Sohn Paul raus aus ihrer Wohnung in der Maxvorstadt. Am 31. März müssen ihre gepackten Kisten samt Entsafter und Stereo-Anlage anderswo stehen: Am besten in einer Zwei-Zimmer-Wohnung bis zu 900 Euro warm.

Doch die 48-jährige Krankenschwester Bozena B. hat gerade keinen festen Job. Und so scheint das utopisch: "Über den normalen Mietmarkt bekomme ich einfach keine Wohnung für uns. Als letzte Lösung will ich mir einen gebrauchten Wohnwagen für 5.000 Euro kaufen – und irgendwo Dauercamping machen", sagt die Münchnerin verzweifelt.

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Als frühere Leiterin einer Sterbestation in einem Pflegeheim hat sie gesehen, was in einem langen Leben so alles passieren kann: "Ich würde es schaffen, mich von meinen Gütern zu befreien und im Wohnwagen zu leben", sagt sie nüchtern. Doch ihr Sohn ist Schüler in Neuhausen: "Er kann es sich aber nicht vorstellen auf einem Campingplatz. Deswegen brauchen wir dringend ein neues Dach über den Kopf!"

Der AZ-Artikel, der das Drama der Mieterin Bozena B. aus der Thorwaldsenstraße schilderte, rief empörte Reaktionen und spontane Hilfsbereitschaft hervor. AZ-Abonnent Ludwig Müller (63) aus Krailling rief an, um mitzuteilen, dass neben ihm gerade die Nachbarwohnung frei geworden: "Wenn man helfen kann, kann man doch helfen. Uns tut’s nicht weh und der Frau tut es gut", sagt der langjährige Leser.

Interessanterweise meldete sich jetzt auch die GBW-Gruppe, die in München rund 7.000 Wohnungen besitzt. Die Abteilung Mieterdialog hat von dem Schicksal der Krankenschwester gelesen und will ihr eine passende Wohnung suchen, so die GBW – zunächst im Glauben, von dem Härtefall wäre eine eigene Mieterin betroffen. Bozena B. ist völlig überrascht von der plötzlichen Hilfsbereitschaft. Vergebens hat sie ihr Mietgesuch auf sechs Internet-Plattformen platziert. Umsonst hat sich bei Genossenschaften beworben und über Ebay-Kleinanzeigen gesucht.

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"Ich habe noch Hoffnung bis zum 25. März", sagt Bozena B., "und sonst habe ich meinen Wohnwagen im Hinterkopf." Doch gestern ist offenbar ihr Glückstag gewesen. Die GBW Gruppe beschließt: "Die Dame hat sich für andere eingesetzt. Wir helfen, obwohl sie nicht unsere Mieterin ist."

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