AZ-Interview: „Die feine Art des Vögelns“

Eine junge Münchner Autorin hat ein Buch über „Die feine Art des Vögelns“ verfasst. Hier erklärt sie, was es damit auf sich hat – und wie ihre Eltern reagieren
Interview: Verena Duregger |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Birgit Querengäßer: "Die feine Art des Vögelns" - das neue Buch zum Thema Sex.
Birgit Querengäßer: "Die feine Art des Vögelns" - das neue Buch zum Thema Sex.

 Eine junge Münchner Autorin hat ein Buch über „Die feine Art des Vögelns“ verfasst. Hier erklärt sie, was es damit auf sich hat – und wie ihre Eltern reagieren

 

AZ: Frau Querengäßer, wie sind Sie zum Thema Sex gekommen?

BIRGIT QUERENGÄßER: Ich habe bei einem Männermagazin volontiert. Die Bereiche Auto, Musik und Film waren schon belegt und haben mich ohnehin nicht so interessiert. Dann hab’ ich mich eben für das Gesundheitsressort entschieden. Und das beinhaltete auch, Fragen zum Thema Sex zu beantworten.

 

Das schaffen Sie auf eine sehr unverkrampfte Art und Weise.

Das liegt vielleicht daran, dass ich das Thema nicht wirklich ernst nehmen kann. Es ist etwas Körperliches, nicht so verkopft, das gefällt mir. Die meisten Sachen über die ich zum Beispiel in meinen Kolumnen schreibe, sind ja tatsächlich passiert. Mit Humor kann man sich davon distanzieren und darüber lachen. Etwas anderes ist es natürlich, wenn es dann ganz privat wird. Da hört der Spaß natürlich auf.

 

Apropos privat: Was sagen eigentlich Ihre Eltern zum Buch?

Ach’, die waren nicht überrascht, die sehen das locker. Über einen schweinischen Witz haben sie noch immer gelacht. Meine Schwester hat allerdings kurz vor Erscheinen des Buchs geheiratet und den Namen ihres Mannes angenommen. Ich weiß nicht, ob es da einen direkten Zusammenhang gab.

 

In „Die feine Art des Vögelns“ teilen Sie Sexualpartner in unterschiedliche Gruppen ein, Sie geben eine kleine Länderkunde und sagen, woran man erkennt, gut im Bett zu sein. Da müssen doch Heerscharen von Freunden Rat bei Ihnen suchen?

Naja, die kommen jetzt nicht nach einem Seitensprung und fragen nach der Universallösung. Aber es passiert schon, dass Leute sagen: ‚Du musst es doch wissen!’ Ich kann dann erklären, was ich weiß.

 

Zum Beispiel, was der größte Fehler ist, den Frauen und Männer im Bett machen?

Sich selbst oder dem anderen etwas vorzumachen, ist immer schlecht.

 

Und welche Spitznamen gehen gar nicht?

Schnuckipups, Knödelchen, Hasenfurz, Schnulliwutz, Purzel, Moppelchen, Mäuschen.

 

Sie sind Single. Bei Ihrem Wissen müssten Münchens Männer ja ganz wild darauf sein, Sie kennenzulernen?

Einer sagte mir mal, dass er total gespannt sei, wie es mit mir wäre, weil ich eine Expertin sei auf dem Gebiet. Aber nur weil ich mich in der Theorie auskenne, heißt das nicht, dass ich alles schon ausprobiert habe. Ich sage lieber von vornherein, dass ich schlecht im Bett bin.

 

Wie bitte?

Das ist natürlich reine Koketterie. Aber ich kann das nur empfehlen. Wenn die Ansprüche am Anfang nicht besonders hoch sind, kann man am Ende nur punkten.

 

 


 

Querengäßers Sex-Tipps:

1. Zum Anmachen eignen sich Sprüche aus dem Internet. Allerdings sollten sie individualisiert werden. Aus "Wenn du eine Träne wärst, würde ich nie wieder weinen, aus Angst dich zu verlieren" wird auf diese Weise ein ganz persönlicher Satz wie "Wenn du Hack wärst würde ich nie wieder Hack essen, aus Angst dich zu verdauen".

2. Wer mit einem prachtvollen Geschlechtsorgan ausgestattet ist, ist der König der Pissoirs. Darüber hinaus hat er im Leben keine nennenswerten Vorteile. Mit anderen Worten: Ein kleiner Penis ist keine Entschuldigung dafür, schlecht im Bett zu sein.

3. Je näher Ihnen jemand steht, desto weniger Lust verspüren Sie, mit ihm zu schlafen. Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrer Verwandtschaft und halten Sie Ihren Partner stets auf Distanz.

4. Die einfache Technik des Hin- und wieder Wegsehens kann einem Gegenüber signalisieren: "Wenn Sie einverstanden wären, könnten wir jetzt gerne bumsen gehen." Mit minutenlangem Starren drückt der Absende hingegen aus: "Wir zwei gehen bumsen, Einverständnis hin oder her." Schon beginnt ein prickelnder Flirt.

5. Wein, Sekt, Champagner, Bier, Schnaps, Cocktails, Likör, Nagellackentferner - ordern, regelmäßig nachschenken, fertig ist der hemmungslose Sexualpartner. Leider mit Erektionsproblemen.

6. Sollte man dem Partner einen Seitensprung beichten? Ja. Allein schon, um das blöde Gesicht zu sehen. Oder man streicht Seitensprünge von vornherein aus seinem sexuellen Repertoire. Haha!

7. Beim Oralverkehr sollte man seinem Partner in die Augen sehen. Geschlossene Augen legen den Verdacht nahe, Sie würden sich klammheimlich auf eine Südseeinsel verpissen, während Ihr taubpenetrierter Mund die Drecksarbeit erledigt.

8. Ihre Partnerin hat Ihre Pornosammlung entdeckt? Konfrontieren Sie sie mit ähnlichen Entdeckungen, zum Beispiel dem Vibrator. Alternativ: Kramen Sie eine Zucchini aus dem Gemüsefach hervor, rufen Sie: "Und was bitteschön ist DAS hier?"

9. Unnahbarkeit lässt Ihr Geschlechtsteil in einem deutlich begehrenswerteren Licht erscheinen. Seinen Partner zu bitten, es in den Mund zu nehmen, ist demnach der falsche Ansatz. Schon als Kind haben wir gelernt: Gebeten wird man höchstens bei Rosenkohl. Nicht jedoch bei Schokotörtchen.

10. Ein Satz, den Sexualpartner gerne hören: "Sie schmecken so gut!" Wer die Körperflüssigkeiten seines Partners konsumiert, sollte nicht den Gastro-Kritiker raushängen lassen.

11. Ein Tipp für Männer, die Ihre Sexualpartnerin loswerden wollen: Nennen Sie sie "Liebling" beim Sex und "dreckige Prostituierte" an der Supermarktkasse. Ein Tipp für Frauen, die ihren Sexualpartner loswerden wollen: Flüstern Sie ihm beim Geschlechtsverkehr kurz vor dem Höhepunkt ins Ohr: "Ich hab dich ganz doll lieb, Mäuschen."

12. Ein Hinweis für Vielreisende: In England herrscht Linksverkehr! Daher läuft im Vergleich zum kontinentalen Verkehr alles seitenverkehrt ab.

13. Ein Anzeichen dafür, dass Sie gut im Bett sind: Sie sind schwul und heißen Christopher Street. Oder: Ihr Partner überklebt die Gesichter der Frauen im PLAYBOY heimlich mit Ihrem Foto. Oder: Ihr Partnerin muss ihren Orgasmus hinauszögern.

 


Autorin: Birgit Querengäßer, 29 Jahre. Buch: „Die feine Art des Vögelns“, Tropen-Verlag, 200 Seiten, 14,95 Euro

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.