Autofrei? CSU sagt nein

Die Pläne der Grünen für den Verkehr in der Altstadt stoßen - natürlich - auf Widerspruch.
Michael Schilling |
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Von ihm gibt's ein klares Nein zur autofreien City: Josef Schmid
Daniel von Loeper Von ihm gibt's ein klares Nein zur autofreien City: Josef Schmid

Tja, da ist den Rathaus-Grünen mal eine ziemlich spektakuläre (PR-)Nummer geglückt. Ihre Pläne für eine autofreie Altstadt, weitere Verkehrsberuhigungen und die Erweiterung der Fußgängerzone – die die AZ hatte sie in ihrer Wochenendausgabe zur Schlagzeile gemacht –, werden heftig debattiert.
Bei „abendzeitung.de“ sind sich die Verfasser der Leserkommentare uneins. Die einen befürchten Nachteile für ältere und behinderte Menschen und Geschäftsleute. Andere halten eine autofreie Innenstadt für zeitgemäß – und plädieren dafür, die Autofahrer mehr zur Kasse zu bitten.
Die SPD hat allenfalls verhalten auf die Pläne des Bündnispartners reagiert. Gleiches gilt für die Rathaus-CSU. Fraktionschef Josef Schmid sagt zur AZ: „Falls die Grünen vorhaben, jeglichen Autoverkehr aus der Altstadt zu verbannen, gibt es von uns dazu ein klares Nein.“
 

Eine autofreie Altstadt gefährde die Vielfalt des Gewerbes in der City, sagt Schmid: „Wir wissen von den Geschäftsleuten dort, dass es einen gewissen Kundenkreis gibt, der mit dem Auto in die Innenstadt kommt. Der muss auch weiterhin mit Parkhäusern, mit intelligenter Parksteuerung hingelenkt werden – unter Vermeidung des Parksuchverkehrs. Die Innenstadt muss weiterhin anfahrbar sein.“ Das gelte besonders für kleinere, eigentümergeführte Geschäfte. „Sie machen die Einzigartigkeit der Münchner Innenstadt mit aus“, sagt der CSU-Mann. Ohne sie würde es „zu einer Verödung“ kommen. Der OB-Kandidat der CSU führt das Hackenviertel als Beispiel an: „Hier gibt es noch eine ganze Reihe von Geschäften, die es so in der Fußgängerzone nicht mehr gibt. Die sagen uns alle: Wir leben von Kunden, die mit dem Autoverkehr. Wenn man aus ideologischen Gründen sagt, die Altstadt müsse komplett autofrei sein, dann werden wir eine andere Altstadt haben – und das wollen wir nicht."

Die Dienerstraße als Fußgängerzone kommt für Schmid gleichfalls nicht in Frage. „Das ist der einzige Autoweg zum Rathaus“, sagt er – und fragt süffisant: „Soll der Oberbürgermeister mit seinem Dienstfahrzeug durch die Fußgängerzone fahren?“ Die Antwort liefert er selbst: „Der OB würde vermutlich eine solche Sondergenehmigung bekommen – wobei ich mir das ab 2014 nicht wünschen würde, im Auto durch Fußgängerströme zu stoßen.“ Falls er denn zum Nachfolger von Christian Ude (SPD) gewählt wird.
Wiederum verweist Schmid auf die Geschäfte in der Dienerstraße, etwa den Dallmayr, der auf die Auto-Klientel angewiesen sei: „Ich möchte nicht erleben, dass der Dallmayr nach, sagen wir, Parsdorf abwandert.

Die Sendlinger Straße als Fußgängerzone  kann sich die CSU vorstellen – zumindest in Teilen. Schmid: „Wir haben zugestimmt, dass man die Fußgängerzone bis zur Hackenstraße verlängert. Aber auch die Sendlinger Straße hat einen anderen Charakter als die Fußgängerzone, den ich gern erhalten sähe. Fußgänger haben hier ausreichend Raum. Und Autoverkehr tut der Geschäftsstruktur dort gut.“

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