Autofahrer bremst Bus aus: Frau fliegt durch Glasscheibe

MÜNCHEN - Lockere Zähne, Rückenprellungen, Kratzer: Die Insassen eines Linienbusses flogen nach einer Vollbremsung durch das ganze Fahrzeug. Ein unachtsamer Autofahrer hatte den Busfahrer geschnitten.
Ein 46-jähriger Busfahrer fuhr am Sonntagvormittag mit einem Bus der Linie 144 auf der Richard-Strauss- Straße in Richtung Effnerplatz. Zur selben Zeit fuhr der bislang unbekannte Fahrer eines grauen Pkw Mercedes, Typ A-Klasse, von der Richard-Strauss-Straße kommend, in gleicher Richtung zur Abfahrt Denninger Straße. Der Fahrstreifen mündet auf Höhe des Anwesens Hausnummer 82 in die zweispurige Richard- Strauss-Straße und bleibt bis zur Denninger Straße ein Rechtsabbiegerfahrstreifen. Der Mercedes-Fahrer wechselte allerdings ohne zu Blinken auf den linken Fahrstreifen und übersah dabei den Linienbus.
Der Busfahrer konnte einen Zusammenstoß mit dem Pkw nur verhindern, indem er sofort bis zum Stillstand abbremste. In dem mit etwa 20 Fahrgästen besetzten Bus prallte ein 57-jähriger Mann mit dem Gesicht und den Knien gegen den vorderen Sitz und eine 42-jährige Frau stürzte gegen eine Glastrennscheibe, die dadurch zerplatzte und den Busfahrer auch noch leicht verletzte. Der 57-Jährige (Schneidezähne angeschlagen und locker, Knieprellung rechts) und die 42-Jährige (Rückenprellung) wurden beide leicht verletzt und kamen zur ambulanten Behandlung in eine Münchner Klinik. Der Busfahrer erlitt nur leichte Kratzer am linken Arm, eine ärztliche Behandlung war nicht notwendig. Der Sachschaden im Innenraum des Liniebusses beträgt etwa 500 Euro.
Der Fahrer des Mercedes hatte seinen Fehler zwar bemerkt und sich beim Busfahrer entschuldigt, indem er eine Hand aus dem Fahrerfenster streckte, fuhr aber ohne anzuhalten einfach weiter, obwohl der Busfahrer noch gehupt und aufgeblendet hatte.
Zu Verkehrsbehinderungen kam es nicht.
Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang geben können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando München, Tel. 089/6216-3322, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.