Autobumser vor dem Amtsgericht
Ein 52-Jähriger soll zwei Unfälle fingiert haben. Der Schaden beträgt über 8000 Euro.
MÜNCHEN Die Masche ist einfach, ziemlich einträglich, aber auch höchst kriminell: das so genannte „Autobumsen“. Jetzt steht der polnische Monteur Borys K. (52) wegen Versicherungsbetrugs in zwei Fällen vor dem Münchner Amtsgericht.
„Mich interessiert das nicht. Ich bin unschuldig“, sagt der Angeklagte. Solche Sätze hört Amtsrichterin Gertrud Schröder öfter. Allerdings kann die Staatsanwaltschaft fünf Tatzeugen aufweisen. Und die sollen Folgendes gesehen haben:
Am 12. Juni 2008 soll Borys K. mit seinem alten Opel Vectra (Wert: 400 Euro) in einer Münchner Tiefgarage einen grünen Mercedes gerammt haben. Die Allianz-Versicherung zahlt daraufhin 5965 Euro an den Benz-Halter aus, der das Geld einsteckt, seinen Wagen selber repariert und 1000 Euro an den Angeklagten abgibt.
Am 1. August 2008 soll Borys K. auf dem Praktiker-Baumarkt in der Rosenstraße absichtlich den Audi A8 eines Spezls gerammt haben. Seine Versicherung zahlt 2326 Euro an den Audi-Fahrer, der seinen Wagen auch selber herrichten kann und 500 Euro an den Angeklagten abgibt. „Ich bin nicht dabei gewesen.
Ich wusste nicht einmal, dass der Opel schon auf mich zugelassen ist“, sagt der Angeklagte. Ein Mann habe ihm den geschenkt, „weil er 6000 Euro Schulden bei mir hat“. Dagegen spricht, dass sich der Herr von der Zulassungsstelle an Borys K. erinnert. Der Prozess dauert an.
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