Auto aufgebrochen, Navis geklaut: Tatort Tiefgarage
MÜNCHEN - Die Gauner plündern Autos: Bereits über 350 Navis sind verschwunden. Der Sachschaden beläuft sich auf eine halbe Million Euro. Und die Täter gehen bei ihrem Beutezug äußerst geschickt vor.
Die Navi-Bande ist einfach nicht zu fassen. Über 350 Autos haben sie in der Stadt bereits geknackt und die eingebauten Navigationssysteme geklaut. Der Schaden beläuft sich auf weit mehr als eine halbe Million Euro.
Die Ganoven haben es auf große Tiefgaragenkomplexe im gesamten Stadtgebiet abgesehen. Sie schlugen in den vergangenen beiden Jahren aber auch in Neuried, Unterhaching, Unterschleißheim und Taufkirchen zu.
In letzter Zeit sind die Diebe dazu übergegangen, die Türschlösser an den Garagentoren zu sabotieren, um ungestört arbeiten zu können. „Sollte also ein Schlüssel nicht passen, ein Schloss klemmen“, rät Roman Lutz, Chef des K55, „sofort bei der Polizei anrufen.“
Die Gauner warten ab, bis ein Auto in die Tiefgarage fährt und schleichen sich dann rein, bevor sich das Tor wieder schließt. In anderen Fällen drangen sie über den normalen Hauseingang bis in die Tiefgaragen vor.
Die Bande plündert bei jedem Raubzug mehrere Autos: teure Mercedes, Audi oder VW-Modell mit eingebauten Navigationssystemen. Immer sind es die neuesten Modell. Sie schlagen die Seitenscheibe ein. Um sich nicht zu verletzten benützen sie rum liegende Decken, Abdeckplanen oder ähnliches. Sie ziehen mit speziellen Ausziehbügeln die Navis (Kosten: 2000 bis 3000) aus den Armaturenbrett ern und verschwinden. Rund 350 Fahrzeuge wurden bisher ausgeplündert. „Bisher ist kein einziges dieser Geräte jemals wieder aufgetaucht“, erzählt Roman Lutz. Die Beute wird vermutlich über Internet-Auktionen verkauft.
Erst am letzten Mittwoch wurde ein 20-Jähriger am Ostbahnhof mit einem geklauten Navi erwischt, das er in Neuhausen geklaut hatte. Die Polizei ist sich sicher, das er nicht zur Navi-Bande gehört. rah