Ausstellungen und Museen: Abkühlung mit Kunst

Während der Sommerferien stellen AZ-Redakteure immer freitags ihre liebsten Orte in der Stadt vor. Dieses Mal geht’s in Museen.
Lea Kramer |
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In der Sammlung Schack können Sie Hitze- und Schmuddelwettertage verbringen.
connolly weber photography gbr 2 In der Sammlung Schack können Sie Hitze- und Schmuddelwettertage verbringen.
Die Ägypter mögen’s dunkel: Damit die mehrere Tausend Jahre alten Stücke nicht kaputt gehen, sind sie nur spärlich ausgeleuchtet.
M. Franke 2 Die Ägypter mögen’s dunkel: Damit die mehrere Tausend Jahre alten Stücke nicht kaputt gehen, sind sie nur spärlich ausgeleuchtet.

München - Im Sommer gibt es zwei Sorten Münchner: die einen zieht’s weit in die Ferne, die anderen bleiben daheim. Wenn sich die zähe Dunstglocke hitziger Tage über die Stadt wölbt, zieht es gewitzte Heimaturlauber, wie mich, nach drinnen. Damit sind nicht die eigenen vier Wände gemeint, sondern die öffentlich zugänglichen Bauten, die Schatten verheißen und dadurch natürlich Kühle spenden – oder, wenn es auch draußen kühl ist, vor Schauern schützen.

Wer nicht als Student durchgeht – wahlweise zu alt oder zu jung – und somit wenig unauffällig durch das kühlende Gemäuer des Hauptgebäudes der Universität streifen kann, dem seien folgende (Bildungs-)Orte ans Herz gelegt.

Alte Bekannte: Sammlung Schack

Bekannterweise wird die "Neue Pinakothek" gerade umgebaut. Trotzdem gibt es eine Möglichkeit, Gemälde aus dem 19. Jahrhundert anzusehen. Und das in klimatisierter Umgebung.

In den Räumen der "Sammlung Schack" an der Prinzregentenstraße finden sich vor allem Landschafts- und Historienbilder von deutschen Künstlern. Adolf Friedrich Graf von Schack (1815-1894), eigentlich Schriftsteller, hat die Gemälde innerhalb von zehn Jahren privat zusammengetragen. Sein Anliegen war es, junge, noch unbekannte Maler zu fördern.

In der Sammlung Schack können Sie Hitze- und Schmuddelwettertage verbringen.
In der Sammlung Schack können Sie Hitze- und Schmuddelwettertage verbringen. © connolly weber photography gbr

Die Bilder von Arnold Böcklin, Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach oder Carl Spitzweg sind in dem von Max Littmann 1909 eigens errichteten Galeriegebäude, nach heutigen Maßstäben eher ein Palast, untergebracht. Der Zustand der Gemälde ist unterschiedlich. Manche sind so empfindlich, dass sie hinter kleinen Vorhängen versteckt werden müssen. Besucher dürfen freilich an der Kordel ziehen, um einen Blick auf die gemalte Natur zu erhaschen. Apropos Spitzweg: Das bekannteste Bild des Malers ist eigentlich Teil der Ausstellung in der Neuen Pinakothek. Während der Sanierung ist sie nun zu Gast in der Sammlung Schack. Unter dem Titel "Sehnsucht nach dem Süden" zeigt die Galerie einige der Pinakotheken-Bilder.


Täglich von 10 bis 18 Uhr, Mo und Di geschlossen

Fernes Altertum: Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

Die Sargmaske der Königin Sat-djehutj (etwa 1650 v. Chr.) ist ein Zeugnis dessen, dass wenigstens hoheitlichen Frauen während des späten Mittleren Reichs im alten Ägypten ein ganz besonderer Stellenwert beigebracht wurde.

Die Ägypter mögen’s dunkel: Damit die mehrere Tausend Jahre alten Stücke nicht kaputt gehen, sind sie nur spärlich ausgeleuchtet.
Die Ägypter mögen’s dunkel: Damit die mehrere Tausend Jahre alten Stücke nicht kaputt gehen, sind sie nur spärlich ausgeleuchtet. © M. Franke

Die vergoldete Grabbeigabe gibt es im "Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst" ebenso zu sehen wie eine Stadtgöttin aus der ägyptischen Frühzeit. Jeden ersten Dienstag im Monat lädt das Museum zur Klanginstallation "The Pomegranate Tree". Jeder Raum wird dann musikalisch inszeniert. Plötzlich hört man aus unterschiedlichen Richtungen: Flüstern, Murmeln oder Knartzen. Das wirkt so eindrucksvoll, weil die Räume, um Exponate zu schützen, nur minimal ausgeleuchtet sind.

Aus diesem Grund und weil das Museum nahezu komplett unter der Erde liegt, finden Sonnengeplagte hier Abkühlung.


Gabelsbergerstraße 35, Mo geschlossen, Di 10 bis 20 Uhr, Mi bis So 10 bis 18 Uhr

Neue Kulturen: Museum Fünf Kontinente

Schatten und Licht sind gerade Thema im "Museum Fünf Kontinente". Es werden Papierinstallationen des japanischen Künstlers Koji Shibazaki gezeigt. Er stellt Kunst aus handgeschöpftem Papier, dem sogenannten "Washi" her. Während er seine Werke in München zeigt, wird Tageslicht peinlich vermieden. In abgedunkelter Umgebung erzeugen seine beleuchtenden Objekte eine einzigartige Atmosphäre.

Die ethnologische Sammlung wurde 2014 von "Völkerkundemuseum" in "Museum Fünf Kontinente" umbenannt. Damit hat eine Neuorientierung stattgefunden. Das Museum möchte nicht mehr nur den Blick auf andere Kulturen lenken, sondern ein Ort für interkulturellen Dialog sein. Gerade junge Museumsgänger sollen hier innehalten, ausprobieren und spielerisch andere Lebensweisen entdecken können.


Maximilianstraße 42, Di bis So von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Spartipps für den Besuch

Es ist wirklich kein Geheimtipp mehr, dass die staatlichen Museen jeden Sonntag einen vergünstigten Eintritt bieten. Für einen Euro gibt’s dann Kunst für Alle. Wer bei den städtischen Museen eine Jahreskarte besitzt (20 Euro), bekommt in den anderen Kunsteinrichtungen der Stadt einen Rabatt auf den Eintrittspreis.

Ganz kostenlos kann man hier Kunst anschauen: Arthotek im Rosental, Münchner Kaiserburg im Alten Hof, Kunstarkaden in der Sparkassenstraße, Lothringer-13-Halle, Museum für Abgüsse in der Katharina-von-Bora-Straße, Maximilians-Forum, Münchner-Bank-Museum, Sammlung Goetz in Oberföhring.

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