Ausstellung von Bernhard Prinz: Die Prinzenrolle für die Wand
Die Kunst des 34-jährigen Malers Bernhard Prinz war bislang wie ein Keks mit viel Schokolade drin: Man hat viel davon – aber sie hält nicht lange vor. Jetzt stellt der Karikaturist große Panoramen aus
MÜNCHEN Wenn Christian Ude auf dem Unterarm ein Selbstportrait tätowiert hat und Karl-Heinz Wildmoser ein T-Shirt mit der Aufschrift „Löwenproll“ trägt – ist dann schon Weihnachten oder alles nur ein surrealer Traum? Der Maler Bernhard Prinz hat solche Panoramen geschaffen, ab morgen stellt er sie aus.
Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Frei nach diesem Motto von Karl Valentin widmet sich der 34-jährige Vater von drei Söhnen großformatigen Panoramen. Drei Monate pinselt er hin an so ein Werk, lässt hier einen Stoiber Edi rausschaun, da eine Glas Uschi breit grinsen. Seine kleineren Werke hat wohl fast jeder schon gesehen: Seit 15 Jahren arbeitet Prinz als Illustrator für Magazine und Zeitschriften, ob Bild am Sonntag oder Playboy, überall hat er Politiker, Stars und Sternchen in schräge Portraits umgesetzt. Von Amy Winehouse bis Jack Nicholson, seine schnelle Kunst ist wie die Kekse aus der Prinzenrolle: viel drin, hält aber nicht lang vor.
Mit seinen Gemälden will er nun Bleibendes schaffen. Vermutlich kann er gar nicht anders, den Malerberuf hat er quasi geerbt: Sein Vater ist der Portraitmaler Wolfgang Prinz, der sich mit Hut und Bärtchen inszeniert. Bernhard sucht seinen eigenen Weg. „Mit 17 bin ich ein Jahr rumgereist, das hat mich stark geprägt“, sagt er. Was ihn nervt heutzutage ist der „übertriebene Selbstdarstellungszwang“ vieler Zeitgenossen – das greift er auf in seiner Darstellung von Münchner Promis. Naja, er selbst inszeniert sich auch. Als „Der große Prinz“. K. Rieger
Vernissage am Freitag um
19 Uhr in der Galerie Richter & Masset, Würmtalstraße 20.
Zu sehen ist die Schau bis 9. Januar, Mi-Sa von 14-19 Uhr.