Ausstellung der Münchner "Krippen Freunde": Münchens Schätze nicht verstauben lassen

Die "Lust am Kripperlschauen" wecken: Das haben sich die Münchner "Krippen Freunde" zum Motto gemacht und wollen die Tradition nicht nur wahren, sondern wieder neu erwecken - mit einer Jubiläumsausstellung. 
Victoria Kunzmann |
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Eine Ansammlung an antiken Figuren aus aller Herren Länder auf einer fünf Meter breiten Landschaft: Die Münchner Familie Schachinger machte die Krippe über 200 Jahre hinweg zu einem Kunstwerk: „Das Besondere an dieser Krippe ist die Engelsanbetung“, erklärt Krauß. Alte, Junge, Kinder – das einfache Volk. Dazu Könige, Tiere, Hirten.
Bernd Wackerbauer 8 Eine Ansammlung an antiken Figuren aus aller Herren Länder auf einer fünf Meter breiten Landschaft: Die Münchner Familie Schachinger machte die Krippe über 200 Jahre hinweg zu einem Kunstwerk: „Das Besondere an dieser Krippe ist die Engelsanbetung“, erklärt Krauß. Alte, Junge, Kinder – das einfache Volk. Dazu Könige, Tiere, Hirten.
Alt-Münchner Krippe "Stiftung Schachinger": Auch die Geburt Jesu darf, ganz traditionell, nicht fehlen. Im Mittelpunkt steht aber nicht Jesu, sondern der Engel.
Bernd Wackerbauer 8 Alt-Münchner Krippe "Stiftung Schachinger": Auch die Geburt Jesu darf, ganz traditionell, nicht fehlen. Im Mittelpunkt steht aber nicht Jesu, sondern der Engel.
Alt-Münchner Krippe "Stiftung Schachinger": Alte, Junge, Hirten, viele verschiedene Menschen zieren die Krippe.
Bernd Wackerbauer 8 Alt-Münchner Krippe "Stiftung Schachinger": Alte, Junge, Hirten, viele verschiedene Menschen zieren die Krippe.
München ist eine bedeutende Stadt der Krippenbauer. Manchmal verbindet der Münchner Krippen-Stil den bayerischen und den orientalischen, wie an den farbenfrohen Mänteln unschwer zu erkennen. "Weihnachtskrippe nach Münchner Tradition im orientalischen Stil" heißt dieses Werk.
Bernd Wackerbauer 8 München ist eine bedeutende Stadt der Krippenbauer. Manchmal verbindet der Münchner Krippen-Stil den bayerischen und den orientalischen, wie an den farbenfrohen Mänteln unschwer zu erkennen. "Weihnachtskrippe nach Münchner Tradition im orientalischen Stil" heißt dieses Werk.
"Die Versuchung Jesu durch den Teufel" ist die älteste ausgestellte Krippe, datiert aus dem Jahr 1607, ist auf einer dunklen Steintreppe der Rathausgalerie perfekt inszeniert, denn sie symbolisiert, wie der erwachsene Jesus vom Bösen verführt wird – in Gestalt eines Teufels.
Bernd Wackerbauer 8 "Die Versuchung Jesu durch den Teufel" ist die älteste ausgestellte Krippe, datiert aus dem Jahr 1607, ist auf einer dunklen Steintreppe der Rathausgalerie perfekt inszeniert, denn sie symbolisiert, wie der erwachsene Jesus vom Bösen verführt wird – in Gestalt eines Teufels.
Teufel sind nicht die einzigen dunklen Gestalten in der Krippenhistorie: Der Titel "Herodes lässt die Kinder von Bethlehem töten" spricht für sich. Annette Krauß sieht die Aufklärung aber als notwendig an. "Brutal, die Darstellung der metzelnden Soldaten. Aber Kinder sollten die Bedeutung der Szene kennen."
Bernd Wackerbauer 8 Teufel sind nicht die einzigen dunklen Gestalten in der Krippenhistorie: Der Titel "Herodes lässt die Kinder von Bethlehem töten" spricht für sich. Annette Krauß sieht die Aufklärung aber als notwendig an. "Brutal, die Darstellung der metzelnden Soldaten. Aber Kinder sollten die Bedeutung der Szene kennen."
Luther und die Krippe: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ (Figuren aus unterschiedlichen Epochen). Martin Luther und das Krippenspiel? Das passt nicht so recht. "Zu Luthers Zeit gab es noch keine Krippen", erklärt Annette Krauß. Der Krippenbau entstand erst etwa im 16. Jahrhundert und wurde zur Aufklärungszeit verboten. Wie sich Luther und Jesu im Krippenspiel vereinen könnten, zeigt die Konstellation verschiedener Krippenfiguren aus den letzten Jahrhunderten.
Bernd Wackerbauer 8 Luther und die Krippe: „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ (Figuren aus unterschiedlichen Epochen). Martin Luther und das Krippenspiel? Das passt nicht so recht. "Zu Luthers Zeit gab es noch keine Krippen", erklärt Annette Krauß. Der Krippenbau entstand erst etwa im 16. Jahrhundert und wurde zur Aufklärungszeit verboten. Wie sich Luther und Jesu im Krippenspiel vereinen könnten, zeigt die Konstellation verschiedener Krippenfiguren aus den letzten Jahrhunderten.
Ein eher ungewöhnlicher Ansatz, doch auch so kann eine Krippe aussehen: Das Werk "Die Beständigkeit der Erinnerung" von Salvador Dali als Grundlage für ein modernes Krippenspiel, das sich eine Schulklasse ausgedacht hat. Von wegen alte und verstaubte Krippe!
Bernd Wackerbauer 8 Ein eher ungewöhnlicher Ansatz, doch auch so kann eine Krippe aussehen: Das Werk "Die Beständigkeit der Erinnerung" von Salvador Dali als Grundlage für ein modernes Krippenspiel, das sich eine Schulklasse ausgedacht hat. Von wegen alte und verstaubte Krippe!

München - Staubig und vergessen stehen sie im Keller und auf den Dachböden vieler Münchner Familien: Krippen, meist aus Holz, die die Geburt Jesus Christus zeigen. Dazu Maria und Josef, hin und wieder ein paar Schafe oder Hirten. Wie viel mehr im Krippenspiel steckt, wollen die Münchner Krippenfreunde zeigen, die heuer ihr 100. Jubiläum feiern.

Zu diesem Anlass zeigen sie 100 Krippen aus vier Jahrhunderten aus allen Teilen der Welt. Dabei sei München aber schon ein ganz besonderer Ort in der Geschichte des Krippenbaus. "München ist die Stadt mit den meisten Jahreskrippen", sagt die zweite Vorsitzende des Vereins, Annette Krauß.

"Das typisch Münchnerische erhalten"

Jahreskrippen sind Krippen, die nicht nur an Weihnachten ausgestellt werden, sondern das ganze Jahr über in unterschiedlicher Konstellation gezeigt werden. Die beweglichen Figuren könnten je nach Anlass, zum Beispiel zu Pfingsten, vertauscht und in anderer Aufstellung gezeigt werden. "Da ist viel Kreativität gefragt!", sagt Krauß. 

Die Vielfalt und Schönheit der Krippen zu zeigen, das hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht. Sonst "verschwinden die Krippen in Depots" - sie verstauben, werden vergessen.

"Wir wollen zeigen, welche Schätze die Stadt hat", so Krauß. Rund 50 aktive Mitglieder nehmen sich dieser Aufgabe an – es werden aber immer weniger. "Der Verein ist überaltert", sagt Krauß, doch dieses Problem hätten viele Vereine. Deshalb sei die Ausstellung gleichzeitig ein "Aufruf an alle Münchner, das typisch Münchnerische zu erhalten."

Welche besonderen Krippen die Ausstellung zu bieten hat und was dahinter steckt, sehen Sie oben in der Bilderstrecke!


Jubiläumsausstellung zu 100 Jahren Münchner "Krippen Freunde e.V". Die Eröffnung findet am 7. Dezember (Donnerstag) um 18 Uhr statt, geöffnet ist die Ausstellung in der Rathaus-Galerie bis 26. Dezember 2017 täglich von 10-19 Uhr (außer Heiligabend), der Eintritt ist frei

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