Außergewöhnliche Entdeckung: Riesen-Schlange im Kindergarten
MÜNCHEN - Die Zwergerl finden bei einem Ausflug eine zwei Meter lange Riesen-Schlange. Wer das gefährliche Reptil ausgesetzt hat, ist unbekannt. Die Polizei ermittelt.
Ja san ma denn scho im Dschungel-Camp? Eigentlich sollten der kleine Markus und seine Freunde vom Waldkindergarten Haar etwas über einheimische Tiere und Pflanzen lernen. Doch dann stieß der Fünfjährige bei seiner Expedition auf eine Boa.
Angst hatten der kleine Forscher nicht, und so zickig wie die RTL-Prominenz bei ihren Dschungelprüfungen stellten er sich auch nicht an. Mit großen Augen betrachtete Markus die Schlange. Das Tier lag in einem Plastikcontainer, den jemand im Unterholz an der Von-Braunmühl-Straße hinterm Feuerwehrhaus abgestellt hatte. Aufgeregt erzählte er seiner Betreuerin von dem Fund. Doch die glaubte ihm zunächst nicht. Deshalb zeigte der kleine Forscher seinem Vater die Schlange. Der rief Feuerwehr und Polizei. Vorsichtig pirschten sich die Helfer an das Reptil heran, immerhin ist so eine Mordsschlange nicht unbedingt das, was man unter einem harmlosen Schmusetier versteht. Ein Förster identifizierte das Tier zunächst als Tigerpython. Nach einer weiteren erkennungsdienstlichen Behandlung lautete das Urteil dann aber: eindeutig eine Boa.
Behutsam holten die Helfer die Schlange aus dem Behälter. Niemand konnte zunächst sagen, ob das Tier sich angesichts der Temperaturen in Kältestarre befindet oder tot ist. Sorgfältig untersuchte ein Polizist das Reptil und als klar war, dass es nicht mehr lebte, durften sich die Kinder die Boa aus der Nähe anschauen. Staunend verfolgten sie, wie die Erwachsenen die Zwei-Meter-Schlange in voller Länge auf den Boden legten. Spätestens da brennen erfahrungsgemäß bei machen Dschungelkandidaten die Sicherungen durch. Die Kinder blieben ganz locker.
Die Polizei brachte das arme Viecherl zum Tierschutzverein. Der soll den Kadaver entsorgen. Ob die Schlange noch lebte, als sie ausgesetzt wurde, ist unklar. Ralph Hub