Ausgeraubt auf der Autobahn
München - Wiesn-Wirt Roland Kuffler und seine Frau Doris sind in Paris auf dem Weg zur Möbelmesse und landen später bei der Polizei. Ein Mann hat sie im Taxi überfallen. „Das war so unfassbar brutal!”
Sie hatten sich so auf ihren Kurztrip nach Paris Freude – doch der Schreck steckt ihnen noch immer tief in den Knochen: Groß-Gastronom Roland Kuffler (73, Weinzelt, Seehaus, Spatenhaus, Mangostin) und seine Frau Doris wollten eine Möbelmesse besuchen, doch am Schluss landeten sie bei der Polizei. Auf dem Weg zur Messe wurden sie auf der Autobahn brutal überfallen und ausgeraubt.
Mon Dieu, was ist dem Wirte-Paar in Paris passiert?
Es ist der 24. Januar, kurz vor 19.30 Uhr. Am Flughafen Charles-de-Gaulle steigen die Kufflers in ein Taxi, fahren Richtung Innenstadt. Doch auf der vierspurigen Autobahn ist wegen der Messe viel los, sie kommen nur im Schritttempo voran. Doris Kuffler, die hinten auf der rechten Seite sitzt, hat ihren Pelzmantel ausgezogen. Es ist warm genug im Wagen, der Mantel (auf der einen Seite aus geschorenem Nerz, auf der anderen Seite aus schwarzem Leder) liegt auf ihrem Schoß.
Plötzlich kracht es. Die Scheibe neben ihr wird mit einem großen Stein eingeschlagen. Überall Scherben und Steinbröckchen. Die Kufflers erschrecken. In Sekunden greift ein unbekannter Mann mit seinem Arm durch die kaputte Scheibe, reißt den Pelzmantel an sich und rennt davon. „Hilfe”, schreit Doris Kuffler. Sie überlegt noch, ob sie ihm hinterher laufen soll. Doch als sie in seine Richtung schaut, sieht sie, wie der Mann hinter einer Böschung in der Dunkelheit verschwindet.
„Was für ein schrecklicher Schock”, sagt die Gastronomin zur AZ. „Es ging alles so blitzschnell. Wir waren schon so oft in Paris, aber das ist uns noch nie passiert. Hätte ich meinen Kopf in dem Moment nach vorne gebeugt, hätte ich den Stein abbekommen und könnte tot sein.”
Auch ihr Mann ist immer noch ganz aufgebracht. Der AZ sagt Roland Kuffler: „Das war so unfassbar brutal! Der Typ hat uns sicher vom Flughafen verfolgt. Das war alles so gezielt und professionell. Meine Frau hat vor lauter Angst geschrien, aber ich war eher still. Total sprachlos. Ich habe das gar nicht in der Zeit registrieren können. Alles war voller Glas – und der Typ war sicher schon über alle Berge.”
Trotzdem sind Kufflers nach dem Überfall zur Polizei gefahren. „Wir haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet”, so der Wiesn-Wirt. „Die Polizei war kaum beeindruckt von der schlimmen Geschichte, die Beamten meinten nur, dass so etwas öfter passiere.”
Glück im Unglück: Der Pelzmantel im Wert von über 10000 Euro war versichert. „Das ist so ein Tick von mir”, erklärt Roland Kuffler. „Ich versichere immer alles. In dem Fall hat es sich gelohnt.”
Nach Paris wollen sie so schnell nicht wieder. „Und wenn doch”, so der Gastronom, „dann nicht ohne Waffenschein”.
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