Ausgehtipps für den 15. Februar

Lisa Bassenge und das Jacky Terrasson Trio
Mit ihrem neuen Album ist Lisa Bassenge heimgekommen in die eigene, deutsche Sprache: „Nur fort“ ist eine Vermessung der Liebe, der Vergeblichkeit des Lebens und des Aufbruchs ins Neue, das viel mehr mit Songwriter-Pop als mit Jazz zu schaffen hat. Das bewegt sich zwischen Coverversionen von Hildegard Knef und Element of Crime. Heute spielt die Sängerin ein Doppelkonzert mit dem amerikanisch-französischen Pianisten Jacky Terrasson und dessen Trio. Das passt, denn Terrasson ist ebenfalls ein mühelos mutiger Grenzgänger zwischen Jazz und Pop.
Prinzregententheater, Beginn: 20 Uhr,
Prinzregentenplatz 12, Eintritt: 34 bis 58 Euro, zzgl. Geb.,
Tel. 54 81 8181
Schrottreife Musik
Weil ein gutes Gewissen ein sanftes Ruhekissen ist, streben wir mittlerweile in Richtung Klimaneutralität. Essen Gemüse aus der heimischen Balkonzucht, und für jedes Konzert werden Bäume gepflanzt. Dass das auch einfacher geht, zeigen Scrap, ein „Wertstoff-Orchester“. Michi Marchner und Juri Lex werfen nichts mehr weg, sondern basteln sich Abfall-Instrumente. Mittlerweile sind fast 50 tönende Teile aus Wiederverwertbarem zusammengekommen.
Song Parnass im Unionsbräu, Einsteinstraße 42,
Beginn: 20 Uhr,
Eintritt: 10 Euro, Karten unter 0171 / 81 21 991
Reife Dame trifft Jungspunde
Manche Musiker haben das Privileg, die Musikgeschichte anfassen zu können. Für Daniel Müller-Schott gehört das zum Berufsalltag, denn sein ,Ex Shapiro’ Matteo Goffriller-Cello wurde 1727 in Venedig gebaut. Heute darf die edle Lady für ihr Verhältnis die Werke von Jungspunden singen. Die „Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 104“ des 1770 geborenen Beethoven etwa, Dvoráks „Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll“ und „Les Préludes S97“ von Franz Liszt.
Philharmonie (Gasteig), Rosenheimer Straße 5,
Beginn: 20 Uhr,
Eintritt: 33 bis 69 Euro, zzgl. Geb., Tel: 54 818181
Martin Zenker betritt Neuland
So muss es im Himmel der Kontrabassisten aussehen. Martin Zenker heißt der Mann, der sich hier hinter die Rundungen der edlen Teile duckt. Sein Leben führt er im tieffrequenten Bereich und vorzugsweise in Seoul. Dort ist er Professor für Jazzgeschichte und natürlich Kontrabass. Die europäische Szene profitiert nicht von den didaktischen Fähigkeiten des Herrn, dafür verwöhnt er sie mit Musik. Sein Projekt New Territory gibt es zwar erst seit zwei Jahren, es ist aber weltweit schon gut präsent. Erst unlängst hat BBC3 mit ihm ein Programm aufgenommen.
Mit Zenker spielen der Hamburger Saxofonist Stefan Maus, Björn Lücker am Schlagzeug und der Pianist Buggy Braune. Letzterer ist Professor an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Und weil man sich nicht umsonst diesen Bandnamen gegeben hat, gönnt sich die Gruppe ausschließlich Eigenkompositionen von Martin Zenker.
Unterfahrt, Einsteinstraße 42,
Beginn: 21 Uhr, Eintritt: 15, Mitgl. 7,50 Euro,
Tel. 448 27 94, www.unterfahrt.de
Die grausame Macht der Erinnerung
Die Erinnerung lässt ihn nicht aus ihren Klauen. Der 23-jährige Santiago war als Soldat im Einsatz im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Peru und hat dort gegen Drogenhandel und Terror gekämpft. Als er in seine Heimat Lima zurückkehrt, merkt er, wie weit er sich von seinem einstigen Leben entfernt hat.
Josué Méndez erzählt in seinem Film „Días de Santiago“ von einem jungen Mann, den die harte Erfahrung aus dem Alltag geworfen hat. Gezeigt wird das Werk in der Reihe „Träumen und Scheitern“, die derzeit im Instituto Cervantes läuft.
Instituto Cervantes (in der Residenz), Alfons-Goppel-Straße 7,
Beginn: 19.30 Uhr,
Eintritt: 3 Euro, Tel. 29 07 18 13