Ausflugstipps zum Wochenende: Diese "Glücksorte" am Wasser verzaubern

München - Wasser spendet Leben, alleine deshalb ist der Mensch fasziniert vom nassen Element. Auch Autorin Katja Wegener lässt sich vom Wasser faszinieren. Nun hat sie ein Buch geschrieben. "Blaue Glücksorte in Oberbayern". Darin hat Wegener die 80 schönsten Orte an und im Wasser in der Region ausgewählt und daraus einen Glücks-Reiseführer geschrieben.

"Jeder Ort ist individuell, einzigartig und auf seine Art charmant. Klassiker mischen sich mit unentdeckten Perlen, Blickwinkel und Uhrzeit verändern die Perspektive", findet Wegener. Die AZ hat ein paar der Tipps herausgepickt für einen gelungenen (Muttertags-)Ausflug.
Blaue Glücksorte in Oberbayern – Fahr raus und tauch ein, Droste, 168 Seiten, 15,99 Euro
Das Loriot-Denkmal in Münsing
Wenn sie die Ente herein lassen, lasse ich das Wasser heraus!", heißt es im Badewannensketch von Loriot, wohl eine der bekanntesten Szenen des Humoristen mit dem bürgerlichen Namen Bernhard-Viktor "Vicco" Christoph-Carl von Bülow.

Der geborene Brandenburger bezeichnete Münsing gerne als seine Heimat. Direkt neben dem Brunnen mit den Herren aus dem Badewannensketch befindet sich eine Eisdiele. Warum nicht bei einer Kugel die Nase in die Sonne halten und die besten Loriot-Sprüche zum besten geben?
Loriot-Denkmal, Schiedgasse 5, 82541 Münsing
Steinerne Zeitzeugen: Die Altmühlbrücke von Pfünz
Sanft umströmt die Altmühl das steinerne Zeugnis mittelalterlicher Baukunst: die Altmühlbrücke von Pfünz. Sie gehört laut Autorin Wegener zu den ältesten noch erhaltenen steinernen Brücken Deutschlands. Von den Einheimischen wird sie liebevoll "Römerbrücke" genannt. 2020 wurde sie aufwendig saniert.

Ein geschichtlicher Hauch von Bella Italia umweht die Gegend, davon zeugen auch der rund zehn Kilometer entfernte Limes und die Überreste der Villa Rustica. Die Brücke liegt direkt am Altmühl-Radweg – also rauf aufs Radl. Die Bank nahe der Brücke eignet sich ausgezeichnet als Pausenort.
Altmühlbrücke Pfünz, 85137 Walting
Kneippen auf der Alm
Kneippen ist nicht nur gut für den Kreislauf: In solch einer Kulisse gleicht das kalte Wasser an den Füßen einem Kurzurlaub für die Seele. Auf der Stie-Alm auf dem Brauneck tummeln sich am Tag Wanderer und lassen sich eine Brotzeit schmecken. Deshalb sollten Neugierige am besten ganz früh morgens kommen. Der hauseigene Kneipp-Parcours ist gefüllt mit frischem kühlem Bergquellwasser.

Ein kurzer Rundweg führt Neugierige über schuppige Fichtenzapfen, glatte Kiesel und erdige Rinde. Wenn der Wind noch leise durch die Tannen rauscht, beschreibt Autorin Katja Wegener die Szenerie mit "unendlicher Freiheit". Bei der ersten Tasse Kaffe des Tages auf der Hütte lässt sich der Blick auf die Bergwelt des Karwendels genießen. Also am besten ganz früh aufstehen und die rund 800 Höhenmeter aus dem Tal vor Tagesanbruch bewältigen.
Stie-Alm, Latschenkopf 5, 83658 Lenggries-Brauneck, www.stie-alm.de
Übernachten im Wasserturm in Pirach
Stolze 28 Meter ragt die zylindrische Silhouette des ehemaligen Wasserturms in Pirach in die Höhe. In den späten 1950er Jahren fanden damals rund 250.000 Liter Wasser für die umliegenden Gemeinden Platz. Heute ist die stahlblechvertäfelte Konstruktion schon von weitem sichtbar.

Ein Ausflug lässt sich gut mit einem Abstecher nach Trostberg verbinden. Wer es ganz besonders haben möchte, bucht eine Übernachtung im Wasserturm. Durch eine Glasfront kann der Blick schweifen: über den Chiemgau bis hin zur Alpenkette.
Pirach 11, 83308 Trostberg, www.wasserturm-pirach.de
Mystischer Zauberwald
Kurz vor der Grenze zu Österreich versteckt sich ein Kleinod, das seinem Namen alle Ehre macht: Der Zauberwald lädt entlang der Ache zum Spazieren ein, auf dem gemütlichen Fußweg zwischen grünen Farnen, Steinlücken und moosigen Baumwurzeln.

Ein besonderer Höhepunkt ist der Abstecher zum Hintersee, der glasklar und mit besonders tiefen Blautönen in der beeindruckenden Berglandschaft liegt. Der Zauberwald ist per Bus erreichbar (Haltestelle Hintersee Zauberwald), es gibt aber auch einen Parkplatz.
Zauberwald, 83483 Ramsau bei Berchtesgaden
Moorerlebnispfad: Mit den Füßen lernen
Eine sonderlich dufte Angelegenheit ist so ein Moorpfad ja nicht, dafür erdet es umso mehr. Der Lehrpfad in Bayerns jüngstem Moorheilbad liegt in zauberhafter Kulisse am Rand des Soier Sees. Wer sich traut, die Schuhe auszuziehen, findet auf rund 1,9 Kilometern Ruhe und Gelassenheit.

Rund um den See sind immer wieder Bänke und teils Liegen aufgestellt, um einfach den Blick auf die Ammergauer Alpen zu genießen. Auch zum Baden eignet sich der See wunderbar. Wer sich stärken möchte, schaut im Kiosk Fischerhäusl auf ein Radler oder eine Portion Pommes vorbei. Moorerlebnispfad, Soier See, 82435 Bad Bayersoien
Naturidyll für Genießer
Hinter dem Parkplatz gibt der Wald den Blick frei auf eine grüne Wiese, Stegplanken und glitzerndes Wasser. Der See ist umgeben von Mischwald, der Weiher durch kleine Buchten ein Ruckzugsort für Karpfen, Rotfeder und Zander.

Weil der See nicht tiefer als vier Meter ist, wärmt sich das Wasser schnell auf. Baden ist also schon früh im Jahr möglich.
Heiglweiher, 85778 Haimhausen, von der Bushaltestelle Ottershausen etwa 15 Minuten zu Fuß
Salz trifft Wasser
Seit 1517 wurde im ältesten aktiven Bergwerk Deutschlands schon Salz aus dem Gestein gelöst – mit Wasser. Um die entstandene Sole zu transportieren, wurde eine Pipeline gebaut, von Berchtesgaden über die Saline in Bad Reichenhall bis nach Traunstein. Der Salzalpensteig endet nach rund 230 Kilometern im Salzkammergut.

Dazwischen finden sich viele tolle Wanderwege. Einer der schönsten Abschnitte für eine Tageswanderung laut Autorin Katja Wegener: Von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Wem das zu weit ist, der besucht einfach den Salinenpark in Traunstein, um dort mehr über die Geschichte der Speisesalzgewinnung zu erfahren.
Salinenpark Traunstein, Kohlbrennerstraße 2, 83278 Traunstein
Hotspot der Biodiversität
Das Schambachtal gehört den fleißigen Nagern: Hier hat der Biber Platz zum Gestalten und es hat sich ein regelrechtes Feuerwerk an Flora und Fauna etablieren können. Ein Spaziergang lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man die Biber nur mit etwas Glück auch zu Gesicht bekommt. Hier lässt es sich inmitten der Natur hervorragend entspannen.

Nicht weit von den Bibern gibt es die verwinkelten Gassen von Kipfenberg und die Gungoldinger Wacholderheide zu bestaunen – ein beeindruckendes Landschaftsschutzgebiet.
Biberplattform im Schambachtal, 85110 Kipfenberg
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