„Aus Not wurde ich Koch“
MÜNCHEN - Was den Finalisten Rainer Schneider zum wahren Küchenkünstler machte.
Rainer Schneider steht am Herd und rührt Eidotter und Zucker über Wasserdampf. Er ist ganz bei der Sache. „Schließlich soll mein Gericht ja auch gelingen“, sagt er lächelnd: „Ich finde es so schön, dass die Jury mich und mein Rezept ausgewählt hat - da will ich mich jetzt doch nicht blamieren.“
Fest steht: Blamiert hat sich der 64-jährige Maschinenbaumeister aus Ebersberg keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Sein Wettbewerbs-Beitrag „Topfen- Nockerl auf Glühweinschaum“ ist ihm beim Probekochen in der heimatlichen Küche ganz wunderbar gelungen. Die Jury hat ohne Frage die richtige Wahl getroffen, als sie sich geschlossen für Rainer Schneider als Finalisten des Koch-Wettbewerbs entschieden hat.
„Das Rezept ,Topfen-Nockerl auf Glühweinschaum’ von Herrn Schneider klingt ausgesprochen gut. Es ist nachvollziehbar, kreativ, sehr weihnachtlich und schmeckt sicher hervorragend“, so das Urteil von Spitzenköchin und Jury- Mitglied Inge Stollberg, Chefin des Feinschmecker-Restaurants Grüne Gans.
Keine Frage: Damit liegt Meisterköchin Inge Stollberg absolut richtig. Wir konnten die Topfen-Nockerl auf Glühweinschaum probieren - und fanden’s köstlich.
Wie kam der Maschinenbaumeister zum Kochen? Rainer Schneider lacht. „Eigentlich aus der Not heraus“, sagt er: „Beruflich war ich viel im Ausland auf Montage. Da ist man oft Selbstversorger und irgendwann mag man nicht mehr nur Brote oder Tütensuppen essen.“ Also startete er seine ersten Versuche am Herd: „Und ich war erstaunt, dass das soviel Spaß macht.“
Mit den Jahren wurde Rainer Schneider ein passionierter Hobbykoch, „der ganz wunderbar kocht“, wie uns seine Ehefrau Monika stolz sagt: „Mein Mann kann alles - vom Schweinebraten bis zur Entenbrust à l’orange.“ Der Gatte nickt und fügt hinzu: „Oft kochen wir auch zusammen, doch das Weihnachtsmenü mit den Topfen-Nockerln zum Nachtisch mache ich auch heuer wieder allein.“ bar
DAS REZEPT : Topfen-Nockerl auf Glühweinschaum
Zutaten (für 4 Personen) - Topfen-Nockerl: 125 g Magerquark,½ Vanilleschote, Mark auskratzen, ½unbehandelte Zitrone, Saft und 1 EL Abrieb, 250 g geschlagene Sahne, 3 Eiweiß, 75 g Zucker sowie frische Minze und Himbeeren zum Garnieren; für den Glühweinschaum: 3 Eidotter, 150 ml Glühwein und 2 EL Zucker.
Zubereitung der weihnachtlichen Nachspeise von AZ-Leser Rainer Schneider: „Topfen-Nockerl auf Glühweinschaum“: Den Magerquark mit dem Mark einer halben Vanilleschote sowie Saft und Abrieb der halben Zitrone in einer Schüssel verrühren. Wenn eine glatte Masse entstanden ist, die geschlagene Sahne unterheben. Eiweiß und Zucker aufschlagen und ebenfalls unter die Topfenmasse heben.
Ein Sieb mit einem Passier- oder Küchentuch auslegen und auf einen Topf stellen. Die Topfenmasse in das Sieb geben, damit die Flüssigkeit abtropfen kann. Alles für 1 bis 2 Stunden kaltstellen.
Eidotter und Zucker über Wasserdampf schaumig schlagen, dann den erwärmten (aber nicht kochenden!) Glühwein dazugeben und mit einem Schneebesen cremig schlagen.
Mit einen Esslöffel pro Teller je 3 Topfen-Nockerl ausstechen und mit Glühweinschaum anrichten. Dessert mit Minze und Himbeeren garnieren.
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