Aus dem hässlichen Untergrund wird eine helle Einkaufsmall
München - Dunkel, grau, unübersichtlich und ganz schön marode – so kennen die Münchner das Zwischengeschoss am Hauptbahnhof unter der Arnulfstraße. „Die Ausstattung und Gestaltung ist noch aus der Zeit der Eröffnung 1972 und in die Jahre gekommen“, sagt auch Heiko Hamann, der Leiter des Bahnhofsmanagements und als solcher, so etwas wie der Hausherr im Hauptbahnhof. Darum wird das Zwischengeschoss jetzt generalüberholt – technisch und optisch. „Hell, leicht und modern soll es werden“, sagt Hamann.
Die gesamte Haustechnik und der Brandschutz müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Ladenzeilen werden renoviert, und auch optisch bekommt das Zwischengeschoss ein neues Gewand. Außerdem soll alles übersichtlicher werden.
Rund zwei Jahre wird der Umbau dauern und rund 24 Millionen Euro kosten. Das meiste zahlt die Deutsche Bahn, dazu gibt’s aber auch Zuschüsse vom Bund.
Für die etwa 160 000 Menschen, die diese Verteilerebene täglich nutzen, bringt das auch Einschränkungen. „Dafür ist hinterher alles neu, sicherer und schöner“, sagt Hamann.
Offizieller Baubeginn war bereits am Montag. Noch sieht man nicht viel. Erst einmal werden die Baustellen eingerichtet. Los gehen die Arbeiten dann im Übergang zum Starnberger Flügelbahnhof, wo die Läden bereits leer stehen. Nachts werden außerdem Stück für Stück die alten Deckenlamellen abgenommen. Abschnittsweise arbeitet man sich dann zum anderen Ende beim Elisenhof vor. Die Geschäfte müssen so lange weichen.
Die Einschränkungen: Mitte Juni beginnt die Hauptphase des Umbaus. Für alle, die das Zwischengeschoss passieren, wird’s kompliziert.
Zwar bleiben alle Zugänge zur S-Bahn während der ganzen Bauzeit offen, der Bereich zwischen den beiden Abgängen zur S-Bahn wird aber komplett dicht gemacht – für mindestens ein halbes Jahr. Von einem Ende zum anderen kommt man dann nur oberirdisch, entlang der Arnulfstraße oder durch die Bahnhofshalle.
Die Geschäfte: In den nächsten zwei bis drei Monaten schließen sämtliche Läden im Zwischengeschoss. Statt 22 Läden auf 2000 Quadratmeter, gibt es nach dem Umbau 25 Läden mit 2400 Quadratmeter Fläche.
Die Ladenfronten schließen einheitlich auf einer Höhe ab. Geschäfte, die bisher mitten in der Passage sind, werden an den Rand verlegt. „Eine richtige Einkaufsmall soll das werden“, sagt Hamann.
Während der Bauzeit bekommen manche Geschäfte einen Ersatzstandort. Die Bäckerei Hösle zieht in den Starnberger Flügelbahnhof, McDonald’s in einen Baucontainer am Eingang Arnulfstraße. Andere, wie Vinzenz Murr oder die Hofpfisterei schließen während des Umbaus.
Im Frühjahr 2014 wird die Passage wieder aufgemacht, zwischen Frühjahr und Herbst ziehen die Geschäfte wieder ein. Nur in Richtung Flügelbahnhof wird es keine Läden mehr geben.
Die neue Optik: Ab Herbst 2014 folgen die Schönheits-Umbauten. Bis Herbst 2015 werden die Wände mit weißen Glasfliesen verkleidet, als Bodenbelag gibt’s weißen Stein. Die Deckenverkleidung besteht aus hellen Streckmetallplatten in Drahtgitter-Optik. Die Beleuchtung wird in die Decken eingesetzt. Der helle Boden reflektiert, der Raum wirkt höher. Die Säulen bei den S-Bahn-Abgängen werden mit emailliertem Blech verkleidet – in Rot, der Hauptbahnhof-Erkennungsfarbe.
Zum Schluss werden die Treppenaufgänge erneuert und Rolltreppen ausgetauscht. Die Rolltreppe im Durchgang zum Starnberger Flügelbahnhof verschwindet.
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