Aufstand gegen Heino wegen Karl-Valentin-Orden!

Humoristen kritisieren, dass Heino einen Preis bekommt: Die Narrhalla verleiht dem Sänger mit der Sonnenbrille ihren Karl-Valentin-Orden – das sorgt für Ärger.
Die Meldung läuft über die Nachrichtenticker unter „Vermischtes“: Schlagersänger Heino bekommt von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla den Karl-Valentin-Orden!
Nach vielen Jahren des Kopfschüttelns oder der Verärgerung über den Missbrauch des Namens des Münchner Originals, Allround-Künstlers und Meisters der Sprache und des Hintersinns, aber vor allem der Tragikomik, geht Alfons Schweiggert jetzt an die Öffentlichkeit:
„Ich habe nichts gegen Heino, der nimmt wahrscheinlich jeden Preis und weiß nichts von Karl Valentin. Aber nach so vielen Jahren der Fehlentscheidungen muss man der Narrhalla sagen: Hört auf, Karl Valentins Namen für alberne Faschings-Spassettl zu missbrauchen!“
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Alfons Schweiggert ist Gründer der „Karl-Valentin-Gesellschaft“, Initiator des Großen Karl-Valentin-Preises und somit Gralshüter des Erinnerns an den Über-Komiker. Jetzt protestiert er mit anderen Kulturschaffenden gegen die Vergabe des Faschingsordens der Narrhalla, der seit über 40 Jahren verliehen wird. „Überwiegend an Personen, die mit Valentin nix am Hut haben, oft nicht einmal mit Humor“, wie Schweiggert meint.
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Am Sonntag findet im Volkstheater die Benefizmatinée der „Saubande“ statt, dem Karl Valentin Förderkreis. Der Titel der Veranstaltung: „Sie san net auf uns angewiesen, aber mir auf Eahna!“ Schweiggert will dieses Künstler-Treffen auch nutzen, um dem Valentin-Orden seine Legitimität abzusprechen.
Mit dabei sind Luise Kinseher, Maria Peschek, Frank-Markus Barwasser, die Couplet AG, Bele Turba, das „Fünferl“ mit Johanna Bittenbinder, Heinz Josef Braun, Sebi Tramontana und Andreas Koll, Hans Well mit den „Wellbappn“ und Holger Paetz.
Ebenfalls in der Humor-Koalition: Helmut Schleich, Christian Springer, Ilse Neubauer, Schriftsteller und Künstler wie Monika Dimpfl, Rudi Hartbrunner, Rudi Hurzlmeier, Andreas Koll und Manfred Treml sowie Gunter Fette, der Valentin-Nachlass-Verwalter.
Gerhard Polt formulierte bereits 1985: „Dieser Orden ist eine Schweinerei! Wenn eine Karnevalsgesellschaft hergeht und den Valentin benutzt, um aus irgendeiner miserabligen Laune heraus seinen Namen für so etwas zu missbrauchen, dann ist das Leichenfledderei und eine Obszönität.“