Aufräum-Aktion in München: Am Freitag wird 24 Stunden lang Müll gesammelt

München - Es ist ein trauriger Nebeneffekt des Lockdowns: Bei geschlossener Gastronomie steigt das Aufkommen von To-Go-Essen und damit auch der entsprechenden Verpackungen. Erst kürzlich berichtete die AZ vom Müll-Problem in der Stadt.
CleanUp-Marathon in München
Da kommt die Europäische Woche für Abfallvermeidung genau richtig. In deren Rahmen hat sich das Münchner Kreativkollektiv rehab republic nämlich eine durchaus ambitionierte Aktion ausgedacht: Deutschlands ersten 24-stündigen Müllsammel-Spenden-Marathon. Das Motto: "From Dirt till Dawn - we dont' sleep until Munich is clean!" (Vom Dreck bis zur Morgendämmerung - wir schlafen nicht, bis München sauber ist!)
Zweierteams sammeln jeweils für zwei Stunden Müll auf einer festgelegten Route auf. Danach übernimmt ein neues Duo für die nächsten zwei Stunden. Die Strecke verläuft über insgesamt zwölf Etappen und führt vom Gärtnerplatz durch die Altstadt und Schwabing, bis hin zum Kleinhesseloher See im Englischen Garten. Start des großen Marathons ist um 14 Uhr.
Initiative will Kippomaten in München aufstellen
Parallel dazu sammelt das Team online Spenden – das große Ziel: Ein "kippenfreies München". Dieses will rehab republic mit sogenannten "Kippomaten" erreichen. Kippomaten sind im öffentlichen Raum aufgehängte Mülleimer für Zigarettenkippen, die Raucher mit witzigen Fragen zum Abstimmen mit ihrer Kippe animieren. Einige europäische Städte haben bereits diese Mülleimer, unter anderem stehen sie in Luxemburg. Mit den Spenden soll der Bau von mindestens zehn Kippomaten finanziert werden.

Natürlich können alle interessierten Münchner bei der Aktion mitmachen – "und zwar coronakonform, dezentral und entlang eigener Routen", wie die Veranstalter in einer Mitteilung schreiben. "Mit der Aktion wollen wir ein Zeichen setzen und Menschen zum Handeln bringen. Das Littering hat bereits während des ersten Lockdowns immens zugenommen. Wir wollen nicht länger zuschauen, wie die Corona-Krise die Müllberge in unserer Stadt anhäuft", sagt Svenja Hübinger von rehab republic.