Auf Passanten gezielt: Amok-Alarm im Univiertel

Ein Mann in Armeejacke mit einem Sturmgewehr im Anschlag: Vor der LMU zielt ein psychisch Kranker mit einer Soft-Air-Waffe auf Passanten. Die Polizei behält einen kühlen Kopf.
Maxvorstadt - Ein Mann in Armeejacke mit einem Sturmgewehr im Anschlag. Unruhig streift er auf dem Platz vor der Ludwig-Maximilians-Universität herum, zielt auf Menschen. Der martialische Anblick löst am Montagnachmittag bei Passanten Panik aus.
Um 16.32 Uhr geht bei der Einsatzzentrale der Alarm ein. Ein Bewaffneter auf dem Geschwister-Scholl-Platz. Vier Polizeibeamte der PI 12 aus der Türkenstraße sind als erste am Einsatzort. „Der Mann richtete seine Waffe wahllos auf Passanten“, berichtet Polizeisprecher Peter Beck. Auch auf die vier Beamten richtet er die Mündung.
Die Polizisten haben ihre Pistolen gezogen. Der Fremde mit dem Sturmgewehr macht einen absonderlichen Eindruck. Er wirkt, als befände er sich in einer anderen Realität, als wisse er überhaupt nicht mehr, dass er mit einem Sturmgewehr im Anschlag durchs Münchner Univiertel läuft.
„Werfen Sie die Waffe weg und knien Sie sich auf den Boden“, rufen die Polizisten dem Mann zu. Die Waffe in seinen Händen sieht täuschend echt aus. Noch wissen die Beamten nicht, dass sie es nur mit einer Soft-Air-Waffe, einem Spielzeug und keinem Sturmgewehr, zu tun haben. „Für die Kollegen eine äußerst brenzlige Situation“, betont Polizeisprecher Wolfgang Wenger. „Sekundenbruchteile entscheiden über Leben und Tod.“
Doch die vier Polizisten behalten einen kühlen Kopf. Sie bringen den Mann dazu, seine Waffe wegzuwerfen. Widerstandslos lässt der Verdächtige sich festnehmen.
Der Mann wird gefesselt und abgeführt. Erst jetzt stellt sich heraus, dass die Polizisten es mit einem psychisch kranken 49-Jährigen aus Sendling zu tun haben. In seiner Tasche finden sie ein Messer und Pfefferspray. Er ist inzwischen in der Psychiatrie. Weshalb er bewaffnet um die Uni schlich, ist unklar.