Auf Martin Luthers Spuren

Im Internet informiert das Kultusministerium über die Rolle der Reformation in Bayern. Mit einer interaktiven Karte können Benutzer auf den Spuren des Reformators wandeln und bedeutende Stätten im Freistaat besuchen.
von  Anna Rauch
Die Schlosskirche in Wittenberg. Hier schlug Martin Luther seine Thesen an.
Die Schlosskirche in Wittenberg. Hier schlug Martin Luther seine Thesen an. © dpa

München - Fast 500 Jahre ist es her, da löste Martin Luther mit dem Anschlagen seiner Thesen gegen den Ablassmissbrauch eine der größten gesellschaftlichen Veränderungen seiner Zeit aus. Die Ereignisse vom 31.Oktober 1517 gelten bis heute als Geburtsstunde der Reformation und als der Moment, in dem Europa vom Mittelalter in die Neuzeit aufbrach. Kommendes Jahr feiert Deutschland das Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen und einem bundesweiten Feiertag.

Doch auch wenn zumindest die ersten Schritte der Reformationsbewegung weit ab vom Freistaat gemacht wurden, sollte auch die Rolle Bayerns nicht vergessen werden. Das findet zumindest Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU). Anfang der Woche stellte er deshalb eine neue virtuelle Karte zu Reformation und Gegenreformation in Bayern vor.

Auf einer eigens eingerichteten Internetseite sind ab sofort alle historischen Entwicklungen im Freistaat zwischen 1517 und 1648 abrufbar. „Zentrale Orte der Geschichte dieses konfessionellen Zeitalters liegen in Bayern. Als Beispiele möchte ich nur Augsburg, Coburg, Nürnberg, Ingolstadt und Würzburg nennen. Das wird häufig übersehen“, erklärte Spaenle.

"Route Reformation statt Route 66"

Mit Hilfe der Karte lässt sich zum Beispiel nachschlagen, dass Luther 1518 in Augsburg verhört wurde und wie in Coburg um 1524 eine neue Gottesdienstordnung entstand. Ergänzt wird der historische Abriss durch eine zweite Karte, auf der alle Veranstaltungen zum Lutherjahr in Bayern eingezeichnet sind.

Laut dem Minister richten sich die Online-Angebote genauso an Geschichtsbegeisterte wie an Schüler und Studenten. Aber auch um Ausflüge auf Luthers Spuren zu planen, seien sie gut geeignet, meint der Minister und schlägt vor: „Warum statt Route 66 nicht mal Route Reformation?“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.