Auf Hunde geschossen: Wer kann so etwas tun?

MOOSACH - Insgesamt acht Kugeln stecken in den Hunden. Zwei davon im Ohr von „Kreuzerl” und eine im Bein. Fünf Schüsse hat „Mon Chi Chi” in die Schulter abbekommen. Die Zungen beider Hunde sind durchschossen. Vier Kugeln können nur unter Narkose entfernt werden. Die im Bein des Rüden ist noch drin. „Ich bin fassungslos, dass es Menschen gibt die sowas tun”, sagt Herrchen Dietmar Domröse.
Zuerst hatte er noch gedacht, ein großer Hund hätte seine beiden Mischlinge verletzt. „Das waren tiefe Löcher, aus denen das Blut geflossen ist, die „Mon Chi Chi” lag in einer Blutlache.” Die neunjährige Jack-Russell-Mischlingshündin und ihr Sohn sind völlig apathisch. Als Tochter Pacifica (20) die Wunden reinigt, entdeckt sie eine Plastikkugel am Rücken von „Kreuzerl”. Anderntags beim Tierarzt dann die schockierende Gewissheit: Auf beide Hunde ist geschossen worden. Und von den Tätern fehlt jede Spur.
Dabei hatte Domröse die Hündin vergangenen Mittwoch extra an der Kupplung angebunden, als er an seinem Wohnwagen, nahe der Moosacher Martinskirche beschäftigt war: „Aber ,Mon Chi Chi’ hat sich – typisch Jack Russell – ganz geschickt aus dem Halsband befreit, und beide sind stiften gegangen.”
Eine Stunde lang sucht Dietmar Domröse seine Hunde. Sie sind nach Norden Richtung Rangierbahnhof und Kleingartenanlagen ausgebüxt, da ist sich der 61-jährige Ingenieur sicher. Den Weg kennen die Hunde. Als er nur eine Stunde später nach Hause zurückkehrt, sind die schwer verletzten Tiere schon da.
„Ich bin mir sicher, dass die Hunde in die Ecke getrieben wurden”, sagt Domröse, „so viele Kugeln auf engstem Raum. Dabei laufen die Hunde doch schon beim ersten Schuss weg.” Er glaubt, dass sie auf ein Grundstück gelaufen sind und dort vom Besitzer erwischt wurden.
Dietmar Domröse hat mittlerweile die Polizei eingeschaltet, die jetzt nach Zeugen sucht. Wer vergangenen Mittwoch zwischen 18 Uhr und 18.45 Uhr etwas gesehen hat, soll sich unter Tel.2910-0 an die Polizei wenden.
Inzwischen, immerhin, wuselt „Mon Chi Chi” schon wieder zwischen den Beinen ihres Besitzers herum. Frech steckt sie die Schnauze Richtung Kamera. Ein kleines Wunder, dass sie wieder Vertrauen zu Menschen fasst. Nach allem, was ihr angetan worden ist.