Auf Fest am Tegernsee: Mordversuch mit Eisenstange
München - Nein, zur Sache will der Mann gestern lieber nichts sagen. Maximilian E. sitzt wegen versuchten Mordes auf der Anklagebank des Landgerichts. Der 28-Jährige soll nach einem Fest am Tegernsee mit einer Eisenstange zugeschlagen haben. Sein Opfer konnte sich aber retten, verletzte sich lediglich an der Hand.
Der Fall, so wie ihn die Ankläger sehen: Es ist der frühe Morgen des 11. August 2013. Beim Waldfest im Gmunder Ortsteil Ostin legt sich der stark alkoholisierte Maximilian E. – später werden bei ihm 1,6 Promille festgestellt – gegen 5.20 Uhr mit einem Bekannten an, der dort für das Security-Team arbeitet. Maximilian E. greift sich „aus Verärgerung“ die Brille seines Kontrahenten und zerstört sie ebenso wie den Blinkerhebel am Auto seines Bekannten.
Danach flieht er und bewaffnet sich auf einem nahe gelegenen Bauplatz mit einer anderthalb Meter langen und neun Kilo schweren Eisenstange. In der Nähe einer Bushaltestelle versteckt er sich. Doch dort warten ein Mann und seine Begleiterin auf ein Taxi.
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Maximilian E. greift den Mann an, weil er offenbar fürchtet, entdeckt zu werden. Laut Anklage schlägt er mit der Stange zwei Mal in Richtung des Kopfes. „Um ihn unter Ausnutzung des Überraschungsmomentes zu töten“, glauben die Ankläger. Sein Opfer kann ausweichen, fällt aber hin. Maximilian E. schlägt erneut in Richtung des Kopfes, doch der Mann kann sich wegdrehen. Dem Angegriffenen gelingt es sogar, den Angreifer festzuhalten, bis die Polizei kommt.
Verteidiger Adam Ahmed kündigt gestern vor Gericht für Freitag eine Aussage seines Mandanten an. Der gibt zum Auftakt nur zu seiner Person bereitwillig Auskunft. Dass er früher davon geträumt hat, als freiberuflicher Spiele-Entwickler arbeiten zu können. Dass er sich später aber mit einem Angestellten-Dasein für einen Versicherungsdienstleister begnügen hat müssen.
Außerdem hat er angegeben, dass er manchmal nach einer durchzechten Nacht unter Angstattacken leide. Dass er dann glaube, die Welt gehe unter – oder dass er und sein Spiegelbild zwei verschiedene Wesen seien.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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