Auf die kleinen Dinge stolz sein

In einer Ausstellung des Zentrums Beruf & Familie rückt Fotografin Sabine Jakobs Alleinerziehende in den Fokus.
von  Lisa Marie Albrecht
„Ich bin mit elf nach Deutschland gekommen, meine Mama lebt mit meinen fünf Halbgeschwistern in Sambia, mein Vater ist Deutscher, ich hab dann einige Jahre bei ihm gewohnt. Jetzt bin ich 26 und hab einen Sohn mit zweieinhalb. Bin noch nirgends richtig zuhause, hier bin ich zu dunkel, dort bin ich zu weiß. Hauptsache ich hab meine Ziele im Kopf. Ich mach jetzt eine Ausbildung und danach die BOS, Abi und studiere.“
„Ich bin mit elf nach Deutschland gekommen, meine Mama lebt mit meinen fünf Halbgeschwistern in Sambia, mein Vater ist Deutscher, ich hab dann einige Jahre bei ihm gewohnt. Jetzt bin ich 26 und hab einen Sohn mit zweieinhalb. Bin noch nirgends richtig zuhause, hier bin ich zu dunkel, dort bin ich zu weiß. Hauptsache ich hab meine Ziele im Kopf. Ich mach jetzt eine Ausbildung und danach die BOS, Abi und studiere.“ © Sabine Jakobs

München – Welche Ziele habe ich? Wo liegen meine Stärken und was habe ich schon erreicht? Mit diesen Fragen setzen sich die Alleinerziehenden im Zentrum Beruf und Familie auseinander, das Teil des Münchner Beschäftigungs-und Qualifizierungsprogramms (MBQ) ist. Das Programm hilft ihnen, den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen – zum Beispiel mit professionellen Bewerbungsfotos.

Doch die reichten der Fotografin Sabine Jakobs nicht. Sie ist selbst alleinerziehende Mutter und wollte die Mütter (und Väter) näher kennen lernen. Obwohl sie normalerweise für die Bewerbungsfotos zuständig ist, hat sie im Auftrag von Beruf und Familie Porträtaufnahmen von ihnen gefertigt und ist mit ihnen ins Gespräch. gekommen Sie erzählten Geschichten, die von Krieg, Flucht, Trennung, Verlust, Armut, Abbrüchen und Umbrüchen handeln. Mit ihren Fotos wollte sie die Essenz jedes einzelnen Alleinerziehenden einfangen, die doch alle das Ziel eint, ihren Kindern ein Vorbild zu sein und ihnen die bestmögliche Zukunft zu sichern.

Jetzt stellt das Zentrum Beruf und Familie die 14 entstandenen Poträts im Foyer des Referats für Arbeit und Wirtschaft aus. Zu jedem Bild gibt es einen Auszug aus den Gesprächen, in denen die Teilnehmer von ihrem Werdegang berichten. Die Ausstellung will die individuellen Erfolge der Alleinerziehenden zeigen, auf die sie stolz sind – und die müssen nicht immer gleich die große Karriere bedeuten. Es geht um die kleinen Dinge im Alltagsleben und die Herausforderungen, denen sie sich immer wieder stellen müssen. Einen ersten Einblick gibt es in unserer Bilderstrecke.

Ausstellung „Alleinerziehende“ bis 24. Februar, Foyer Referat für Arbeit und Wirtschaft, Herzog-Wilhelm-Straße 15, Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Freitag 9 bis 15 Uhr, Eintritt frei

 

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