Auf den Spuren von Ben Hur

Wilde Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe am Sonntag auf der Rennbahn Pfaffenhofen.
von  Abendzeitung
Illustration
Illustration © az

Wilde Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe am Sonntag auf der Rennbahn Pfaffenhofen.

Es ist die Formel I der Antike, und Kaiser Nero hätte seinen Spaß in Pfaffenhofen: Rasante Wagenrennen wie im Alten Rom werden am Sonntag, den 31.August, die Trabrennbahn zum Beben bringen - spannend, spektakulär, gefährlich. 100 Pferde, 15 Kampfwagen 120 Legionäre, Kelten, Römer und Gladiatoren verwandeln den Ort in den Hexenkessel einer römischen Arena.

Das Spektakel mit dem Titel „Das große Wagenrennen - Die Legende von Ben Hur" geht auf den Unternehmer Hans Schaller zurück (siehe Interview, Seite 13). Als Schallus Brutalus Maximus wird der Pfaffenhofener mit seiner Quadriga um den Sieg fahren: Octavian, Marcellus, Caesar und Brutus heißen seine vier PS. Doch sein Favorit sei an diesem Tag ein anderer, sagt Schaller. Es ist Octavian Lupus, stammend aus dem Altmühltal. Doch die Konkurrenz ist stark. Kampfwagenfahrer reisen mit ihren Rössern aus Belgien, der Schweiz, Österreich, Südtirol und natürlich auch Deutschland an.

Ab 14 Uhr beginnen die Vorläufe. Das Startsignal – der Spielgeber lässt ein Tuch fallen. Dann wird die Gespanne nichts mehr aufhalten. Die Hufe donnern, die Wagenräder rattern, der Rennbahnsand staubt auf. Die Pferde dürfen auf der Trabrennbahn ausnahmsweise wild los galoppieren.

Eine „gigantische Show“ plant Schaller. Aber die Sicherheit der Tiere und Fahrer sei oberstes Gebot, versichert der Unternehmer. „Hier fahren keine Anfänger, sondern Menschen mit Pferdeverstand“, sagt er. „Alle Teilnehmer sind erfolgreich im Fahrsport unterwegs, Pferde und Fahrer kennen Wettkämpfe und die Atmosphäre.“ Schaller selbst hat acht Pferde und - neben seiner Leidenschaft für Ben Hur - ist der Fahrsport sein großes Hobby.

Eine Leidenschaft, die auch Kaiser Nero pflegte. Er war vielleicht der schillerndste Teilnehmer an diversen Wagenrennen. Im Jahr 67 n. Chr. tauchte der Größenwahnsinnige gleich mit einem Zehnergespann auf der Rennbahn auf und ließ sich bejubeln. Und obwohl er aus der Bahn flog und fast unter die Räder kam, erklärten die Preisrichter ihn dennoch zum Sieger. Begründung: Wäre Nero nicht gestürzt, hätte er gewonnen.

Ob sie nicht doch manchmal spinnen, die Römer?

Natalie Dertinger

Auf einen Blick

Was: Kampfwagenrennen

Wo: Pfaffenhofen Trabrennbahn, Hohenwarter Straße 102, 85276 Pfaffenhofen an der Ilm.

Wann: Sonntag, 31.August, Beginn ist um 11 Uhr. Programm: 11 bis 17.30 Uhr Ponyreiten, Bogenschießen, Kinderschminken, Hufeisenwerfen, Ballon-Wettbewerb, Strohballenburg sowie Warenverkauf römischer Kaufleute. 12.30 Uhr: Einmarsch des Cäsars, Parade und Vorstellung der Wagenlenker mit ihren Quadrigen. 14 Uhr: Rennbeginn mit den Vorläufen sowie Gladiatorenkämpfe. 17 bis 17.30 Uhr: Finale. 17.30 bis 18 Uhr: Ausmarsch der Legionen.

Eintritt: 12,50 Euro

Anfahrt: Pfaffenhofen liegt zwischen München und Ingolstadt, Augsburg und Regensburg in der Hallertau und ist über die Ausfahrt Pfaffenhofen der Autobahn München - Nürnberg zu erreichen.

Infos: Tel.08441/808760

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.