Auch bei hoher Inzidenz:"Kitas und Schulen sollen geöffnet bleiben"

Der Krisenstab hat am Montag über weitere Maßnahmen beraten. Man wolle "besonnen" bleiben, so OB Reiter.
von  Emily Engels
OB Dieter Reiter.
OB Dieter Reiter. © Daniel von Loeper

München - Die Werte sind am Wochenende wieder etwas gesunken: Am Sonntag wurden noch 47 Neuinfektionen gemeldet, am Freitag waren es noch 74 gewesen. "Die Zahlen vom Wochenende geben ein wenig Hoffnung", sagt OB Dieter Reiter (SPD) dazu.

Der Inzidenzwert, der über einen Zeitraum von sieben Tagen angibt, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohnern mit Corona angesteckt haben, lag gestern noch bei 39,62, ab einer Inzidenz von 50 drohen strengere Maßnahmen.

Weil dieser Wert für München nicht ausgeschlossen ist, haben sich gestern Vertreter von der Polizei, aus der Verwaltung und Stadtpolitik beim Krisenstab beraten.

Das plant München bei hoher Corona-Inzidenz

Reiter kündigt jetzt an: "Es wird selbst bei einer Inzidenz von 50 oder etwas darüber keinen Automatismus für Maßnahmen geben." Das heiße auch, dass Kindergärten und Schulen nicht automatisch geschlossen werden oder in den Blockunterricht wechseln müssen.

"Vielmehr versuchen wir, natürlich im Hinblick auf die vom Freistaat vorgegebenen Regeln, den Schul- und Kitabetrieb so weit wie möglich aufrecht zu erhalten", erklärt Reiter weiter. Ihm sei bewusst, wie sehr gerade Familien unter der Situation leiden. Der OB verspricht: "Deshalb werden wir hier sehr besonnen vorgehen."

Sehr wohl will Reiter prüfen lassen, ob sich am Wochenende ein Alkoholverbot auf der Wiesn durchsetzen lässt (siehe Seite 7).

Alkoholverbot in München bleibt

Was bereits sicher ist: Die Party-Hotspots, an denen es Freitag- und Samstagnacht ab 21 Uhr ein Verkaufs- und ab 23 Uhr ein Konsumverbot für Alkohol gab, werden auch für das kommende Wochenende wieder zu den genannten Zeiten zu alkoholfreien Zonen ernannt. Die fünf Hotspots sind bisher der Baldeplatz, der Gärtnerplatz und der Wedekindplatz, die Gerner Brücke und die Isarauen, zwischen Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke.

Man wolle sich außerdem "genau ansehen, wo sich Menschen anstecken", kündigt Reiter an. Dabei habe man besonders im Blick, ob es hauptsächlich Reise-Rückkehrer sind oder Personen, die sich hier in der Stadt infiziert haben. "Auch das hat natürlich Auswirkungen auf die zu treffenden Maßnahmen", sagt der OB.

Infektionsketten würden sich natürlich im Schul- und Kitabetrieb deutlich einfacher nachvollziehen lassen als bei Ansteckungen im öffentlichen Raum. "Aber", sagt Reiter, "auch hier sehe ich für den Moment keinen weiteren Handlungsbedarf."

Im Krisenstab habe "große Einigkeit" bestanden, so Reiter. Auch nach Rücksprache mit dem Gesundheitsreferat.

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