Auch am Stachus: Betrunkener fällt auf Gleis

Einen Tag nach dem tödlichen Unglück in der Münchner U-Bahn ist ein ähnlicher Vorfall bekannt geworden - am Stachus konnte zum Glück Schlimmeres verhindert werden.
München - Bereits am Samstag war ein Betrunkener an der U-Bahn-Station Stachus auf die Gleise gefallen. Zwei Männer zogen den 20-Jährigen sofort auf den Bahnsteig und retteten ihm damit das Leben, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Am Sonntag war ein stark angetrunkener Mann ins Gleisbett gestürzt und von einer U-Bahn überfahren worden. Der 24-Jährige wurde dabei getötet. Wie die Polizei mitteilte, war der junge Mann am frühen Sonntagmorgen alkoholisiert auf die Gleise gefallen. Dort blieb er bewusstlos liegen, bis kurz darauf die U-Bahn einfuhr. Trotz einer Vollbremsung des U-Bahnfahrers erfasste die Bahn den 24-Jährigen. Er starb noch an der Unfallstelle. Der 58-jährige U-Bahnfahrer erlitt einen Schock, der U-Bahnhof „Am Hart“ musste für zwei Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden.
Mehrere schwere Unfälle in kürzester Zeit
Die beiden Zwischenfälle am vergangenen Wochenende waren nicht die einzigen U-Bahn-Unfälle in Münchens jüngster Vergangenheit: Bereits im September war ein betrunkener 23-Jähriger am U-Bahnhof „Westpark“ ohne fremde Beteiligung auf die Gleise gestürzt. Der Mann wurde von einer U-Bahn erfasst und tödlich verletzt.
Im Juni wurde ein ebenfalls betrunkener Mann bei einem Sturz ins Gleisbett von einer einfahrenden Bahn der Linie U 6 schwer verletzt.
Sicherheits-Diskussion: Wie können U-Bahn-Unfälle dieser Art verhindert werden?
Der Fahrgastverband „Aktion Münchner Fahrgäste“ forderte am Sonntag mehr Sicherheit in Münchens U-Bahnhöfen und eine technische Überwachung der Gleise. „Wie viele Fahrgäste müssen denn noch sterben, bevor die Verantwortlichen handeln?“, fragte Andreas Nagel von dem Verband. Er forderte eine lasergesteuerte Gleisbettüberwachung. Diese könne Menschen im Gleisbett gegebenenfalls erkennen, die U-Bahn stoppen und so Leben retten.
Die Polizei verwies nun angesichts der Unfälle darauf, dass an allen Stationen Nothaltegriffe betätigt werden können.