Asylbewerber sticht Landsmann zu Tode
MÜNCHEN - Sie stritten sich schon monatelang - am Dienstag aber machte ein Asylbewerber aus Tunesien (41) ernst: In einem Heim in Ramersdorf stach er seinem Intimfeind, einem 39-Jährigen Tunesier, mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser mehrfach ins Herz. Er hatte ihm schon seit Juni mit einem "Unglück" gedroht.
Die schreckliche Tat geschah laut Polizei gegen 15.15 Uhr. Der Tunesier brach blutüberströmt zusammen. Er konnte sich aber noch in das Zimmer eines Heimbewohners flüchten. Dort wurde er bewusstlos. Der Notarzt brachte ihn sofort ins Krankenhaus - zu spät. Der Asylbewerber starb unmittelbar nach seiner Einlieferung.
Der Grund für den tödlichen Streit ist unklar
Der Messerstecher wurde sofort nach seiner schrecklichen Tat von anderen Bewohnern umlagert. Sie drängten ihn, das Messer wegzulegen und hielten ihn fest, bis die Polizei kam. Der Tunesier leistete keinen Widerstand und wurde abgeführt. Zuvor hatte er das Messer in die Küche gelegt. Warum er seinen Bekannten tötete, ist unbekannt.
Im Juni drohte der Messerstecher schon mit einem "Unglück"
In den vergangenen Monaten hatten sich die beiden arbeitslosen Streithähne oft wegen nichtiger Sachen gestritten: Mal war die Küche nicht aufgeräumt, mal war das Radio zu laut. Laut Polizei wohnten die Männer in einem Asylbewerberheim in Ramersdorf. Zeitweise lebten die beiden Tunesier sogar im gleichen Zimmer. Im Juni eskalierte der Streit ein erstes Mal. Der 41-Jährige ging auf seinen jüngeren Landsmann los und drohte, "es werde ein Unglück geben", wie Erster Kriminalhauptkommissar Richard Thiess bestätigte.
Staatsanwalt Carsten Freiherr von Chiari prüft jetzt, ob gegen den Mann Haftbefehl wegen Totschlags erlassen wird, oder ob er wegen psychischer Störungen in eine Klinik gebracht wird.
rah
- Themen:
- Polizei