"Asozial": Münchner SPDler attackiert Schaeffler
MÜNCHEN - Der Münchner Sozialdemokrat Axel Berg attackiert die Chefin des fränkischen Autozulieferers Schaeffler. Sie habe sich unternehmerische Fehler bezahlen lassen wollen: "Es gibt auch Asoziale mit Pelzmantel und Chauffeur.“
Der Münchner Sozialdemokrat Axel Berg (50) ist ein Freund der klaren Worte. In diesen Krisentagen hat sich die Herzogenauracher Chefin der Schaeffler-Unternehmensgruppe seinen Zorn zugezogen. „Meine Lieblingsasoziale ist zur Zeit Frau Schaeffler“, sagte er der Web-Journalistin Gerda Frey von muenchen.business-on.de.
Und begründete seine heftige Kritik so: „Sie hat versucht, mit einer heimlichen tricky, tricky Art die dreimal größere Continental zu übernehmen. Verhebt sich dabei. Dadurch kommen zwei grundgesunde Unternehmen ins Schleudern.“ Am meisten wurmt ihn, dass Maria-Elisabeth Schaeffler in der Folge auf ihrem Privatvermögen sitzen blieb, aber „Staatsknete“, also Geld des Steuerzahlers, zur Rettung des Unternehmens forderte. Im AZ-Gespräch legt Axel Berg nach: „Ich wollte den Blick der Menschen darauf lenken, dass es nicht nur unter Armen Asoziale gibt. Es gibt auch Asoziale mit Pelzmantel und Chauffeur.“
Wer unverschuldet in Not gerät, dem soll geholfen werden, so seien die Regierungskriterien für Staatshilfe. Unternehmerisches Versagen sei aber kein Grund. Was die Schaeffler-Gruppe mit der feindlichen Übernahme von Continental versucht habe, war nicht verboten, aber „hinterfotzig, wie der Bayer sagt“. Nach dem Scheitern dieser Strategie jetzt den Steuerzahler zur Kasse zu bitten, „das ist für mich asoziales Verhalten“.
Auch Opel und Allianz fangen sich herbe Kritik des SPD-Mannes und Energieexperten aus dem Münchner Norden ein. Opel, weil es am Verbrennungsmotor klebt statt auf umweltfreundlichere Technologien wie den Elektromotor zu setzen, die Allianz, weil sie sich den fehlgeschlagenen Ausflug ins Bankgeschäft mit Staatsmilliarden finanzieren lasse.
jot