Arzt vor Gericht: Er wollte das Kind der Geliebten abtreiben

Er wollte verhindern, dass seine Frau von der Geliebten erfährt: In Coburg steht ein Arzt vor Gericht, der seiner schwangeren Freundin ohne deren Wissen Medikamente gab, die einen Schwangerschaftsabbruch verursachen können.
von  Abendzeitung
Nach ihrem Klettersturz wurde die Schülerin sofort untersucht.
Nach ihrem Klettersturz wurde die Schülerin sofort untersucht. © dpa

COBURG - Er wollte verhindern, dass seine Frau von der Geliebten erfährt: In Coburg steht ein Arzt vor Gericht, der seiner schwangeren Freundin ohne deren Wissen Medikamente gab, die einen Schwangerschaftsabbruch verursachen können.

Ein Arzt aus Schmalkalden muss sich seit Montag vor dem Landgericht Coburg wegen versuchten Schwangerschaftsabbruchs und gefährlicher Körperverletzung an seiner Geliebten verantworten. Laut Anklage soll er der Frau heimlich blutverdünnende Medikamente verabreicht haben, um einen Abbruch der Schwangerschaft herbeizuführen.

Der 41-Jährige habe verhindern wollen, dass das Kind zur Welt kommt und seine Ehefrau davon erfährt. Eine Abtreibung hatte die Schwangere zuvor abgelehnt.

Laut Staatsanwaltschaft war dem Arzt bewusst, dass die Medikamente schwere Schädigungen und Missbildungen des Fötus sowie innere Blutungen bei der Schwangeren verursachen konnten. Nachdem sich die Frau wegen verstärkten Nasen- und Zahnfleischblutens in eine Klinik begeben hatte, wurden die auffallenden Blutwerte entdeckt. Die Blutgerinnung wurde stabilisiert. Im Juli 2007 brachte sie ein gesundes Baby zur Welt. Für den Prozess sind zunächst vier Verhandlungstage angesetzt.

dapd

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