Arnulfpark: Ein Büro-Palazzo für die Fleißigen
München - "Wissen Sie, in London sieht man das schon, da wird in den Büros rund um die Uhr gearbeitet“, sagt Antonio Citterio in mediterran eingefärbtem Englisch. „Deshalb denken wir unser Gebäude wie ein Hotel, elegant, persönlich und immer lebendig.“ Damit man es auch mal 15 Stunden drin aushält, am besten auch noch gerne.
Antonio Citterio ist ein Architekt aus Mailand und der Mann, der mit seinem Entwurf für ein Bürogebäude die letzte Baulücke im Arnulfpark schließen darf. „Nove“ wird es heißen, italienisch für „neun“, da das Grundstück im Bebauungsplan „MK 9 Süd“ heißt. Bauherr ist die Horus Development GmbH, eine Kooperation der Salvis Consulting AG und der Art-Invest Real Estate. Das „Nove“ wird sechs Geschosse hoch, hat drei Untergeschosse und einen hohen Gebäudeteil mit neun Etagen. Es wird recht edel – und das muss es auch. Schließlich sollen die künftigen Kunden im Mittel rund 25 Euro für den Quadratmeter zahlen – in den oberen Etagen mehr.
„Weniger ist mehr: ein italienischer Palazzo in München“, so wird für das Projekt geworben. Was auf den ersten Blick widersprüchlich wirkt, bleibt es auch auf den zweiten. Denn Bescheidenheit ist es nicht, womit das Projekt überzeugen will. Eher schon mit dem Versprechen einer schillernden Premium-Arbeitsstätte für die Leistungselite im Isar-Monaco. Goldbronzene Aluminiumrahmen an der Fassade sollen das Markenzeichen sein. Der Architekt nennt sie „Frames“ und verspricht, dass sich noch wenige Monate vor Fertigstellung verschoben werden können, je nachdem, wie die Kunden es wünschen. „So bekommt jeder Mieter sein eigenes Fenster, die Unterteilung ist nicht so streng“, sagt Citterio.
Der Architekt will, dass Büroräume auch Lebensräume sind
In dem edel eingepackten Bürogebäude wird es 27 500 Quadratmeter Bürofläche für rund 1300 Arbeitsplätze geben. Innen verbinden Brücken die einzelnen Gebäudeteile, es wird großzügige Dachterrassen sowie Gastronomie im Untergeschoss geben. Das komplette Innendesign hat Antonio Citterio auch gleich übernommen. Er will „Arbeitsräume, die zugleich Lebensräume sind“.
Arbeiten und leben sollen hier künftig etwa Anwälte und Wirtschaftsprüfer. Es laufen Verhandlungen mit Kanzleien, einer Unternehmensberatung und IT-Firmen. Das passt in die Nachbarschaft, schließlich haben im Arnulfpark schon Firmen wie Ernst & Young, PwC, Bristol-Myers Squibb, Mercedes oder Cancom einen Sitz. Google lässt dort gerade bauen.
Die Bauherren sind ganz schön stolz – und überzeugt: „Hier haben wir die Chance genutzt, die Einheitsarchitektur bei funktionalen Gewerbeobjekten in München aufzubrechen“, sagt Horus-Chef Tim Wiesener. Der Arnulfpark sei nach der Innenstadt der Premiumstandort für Büros, und „Nove“ ein Highlight für die Fleißigen.
Mit dem Tiefbau wurde bereits im August 2014 begonnen, am Donnerstag wurde offiziell der Grundstein gelegt und im Herbst 2016 soll alles fertig sein.
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