Armes Schwein: Polizei tötet Keiler mit Sturmgewehr
MÜNCHEN - Zwölf Wildschweine versetzen am Dienstagmorgen einige Waldtruderinger Bürger in Angst und Schrecken. Die Tiere plünderten ihre Gärten. Ein Polizist erschoss einen Keiler mit einem Sturmgewehr.
Nicht jeder der vom Land kommt, kann hier in der Stadt ungestraft die Sau rauslassen, erst recht nicht während der Wiesn-Zeit. Eine Rotte aus zwölf Wildschweine fiel gestern am Morgen in Waldtrudering in die Gärten der Nachbarschaft ein. Nur elf kehren in den Wald zurück, ein Polizist erlegte das Tier mit einem Blattschuss.
Wildschweinen knurrte der Magen
Kaum sind die Felder am Münchner Stadtrand abgeerntet, wird es eng auf der Speisekarte der Schwarzkittel. Mit knurrendem Magen fiel gestern kurz vor acht Uhr eine ganze Wildschweinfamilie in Waldtrudering ein. Seelenruhig spazierten sie durch die Tanga-, Samoa- und Sperberstraße. Immer auf der Suche nach etwas Fressbarem.
Weil in Mülleimern und Grünanlagen nichts Lohnendes zu finden war, trabten die Wildschweine los und stöberten in den umliegenden Gärten herum. Sie pflügten Rasenflächen um, plünderten frech die letzten Gemüsebeete und trampelten Blumen nieder. Die Anwohner trauten sich kaum mehr raus vor ihre Häuser. Einer der Nachbarn rief schließlich die Polizei.
Polizisten auf Wildschweinjagd
Sechs Streifenwagen mit einem halben Dutzend Polizisten rückten nach Waldtrudering aus und gingen auf Wildschweinjagd.
Ein junger Keiler verhedderte sich beim Versuch, sich durch ein Metallgitter zu zwängen. Er verhakte sich mit seinen Hauern im Gestänge und kam aus eigener Kraft nicht mehr frei. Der Einsatzleiter gab dem Tier schließlich mit einem Sturmgewehr vom Typ G36 Heckler&Koch, den Fangschuss.
Polizei bekommt heute Hirschkeule statt Wildschweinbraten
Gerüchte, wonach es heute in der Kantine des Münchner Polizeipräsidiums Wildschweinbraten gibt, wies ein Polizeisprecher entschieden zurück: „ Auf dem Speiseplan steht Hirschkeule in Rotweinsoße mit Spätzle.“
Ralph Hub
