Arbeiten in Corona-Zeiten: Vom Rathaus ins Homeoffice

München - Seit etwa einem Jahr mit Corona ist die eigene Wohnung für viele das Büro geworden. Das gilt auch für die rund 42.000 Beschäftigten der Stadt.
Die städtischen Beschäftigten und Arbeiten in Pandemie-Zeiten
60 Prozent von ihnen arbeiten derzeit zumindest teilweise im Homeoffice. 22 Prozent können ihre Arbeit nicht daheim erledigen - zum Beispiel, weil sie bei der Müllabfuhr arbeiten. Vor einem Jahr wäre eine solche Quote wohl undenkbar gewesen. Damals existierte das Wort "Corona-Risikogebiet" noch nicht.
Doch als die Faschingsferien zu Ende gingen, und immer mehr Urlauber aus Südtirol heimkehrten, wo sich das Coronavirus immer schneller verbreitete, musste sich die Stadtverwaltung Gedanken darüber machen, wie sie denn das Arbeiten in Zeiten der Pandemie organisieren möchte. So schilderte es Personalreferent Alexander Dietrich (CSU) bei einer Pressekonferenz.
Täglich melden sich etwa 15.000 Nutzer daheim an
Sein Referat organisierte, dass städtische Mitarbeiter auch von zu Hause aus ihre Aufgaben erledigen können. Und das klappe inzwischen gut - sagt zumindest Alexander Dietrich. Täglich melden sich etwa 15.000 Nutzer daheim über einen Fernzugriff in den Systemen an.
Nach Hunderten Video- und Telefonkonferenzen hoffen nun viele Mitarbeiter, dass sie auch nach der Pandemie nicht mehr jeden Tag ins Büro müssen. 80 Prozent können sich laut einer Umfrage vorstellen, auch danach im Homeoffice zu arbeiten. Die Hälfte wäre bereit, auf einen eigenen Arbeitsplatz zu verzichten. Und fast die Hälfte der Teilzeitkräfte würde ihre Arbeitszeit erhöhen, wenn sie zum Teil daheim arbeiten könnten.
Welche Veränderungen der digitalen Arbeitswelt bleiben?
Ein Grund dafür könnte sein, dass normalerweise 40 Prozent der städtischen Mitarbeiter aus dem Umland nach München pendelte. Auch die Stadt hofft, dass so manche Veränderungen der digitalen Arbeitswelt bleiben. Denn wenn weniger Mitarbeiter im Büro sitzen, spart das Fläche, Miete und damit Geld.
Und das sitzt bei der Stadt nicht mehr so locker. 1.000 Stellen will sie deshalb im nächsten Jahr sparen. Allerdings nicht in den Standesämtern oder Meldebehörden, sondern so, dass die Bürger davon nichts mitkriegen sollen, verspricht Dietrich.