Araber zahlt 65 000 Euro Sicherheitsleistung in bar

München - Zuerst erschien den Bundespolizisten der Fall am Münchner Flughafen durchaus alltäglich, kurze Zeit staunten sie dann allerdings nicht schlecht. Bereits in der Vergangenheit hatte sich ein Saudi-Araber länger in Deutschland aufgehalten als er es eigentlich hätte tun dürfen. Am letzten Freitag konnten die Beamten den Mann bei seiner erneuten Einreise aus Dubai erwischen - es folgte die Anzeige. Die zuständige Staatsanwälting legte eine Sicherheitsleistung von 25 Tagessätzen fest, im Fall des 27-Jährigen war das 65.000 Euro. Dann folgte die Überraschung.
Was war passiert?
Als der Mann, am Abend aus Dubai angekommen, in München einreisen wollte, überprüften die Bundespolizisten standardmäßig seine Papiere. Reisepass und Visum waren zwar echt und gültig, den laut Visum erlaubten Aufenthaltszeitraum hatte der Mann aber bereits überschritten - und das schon mehrmals und um insgesamt 16 Tage. Zudem war der Mann in der Vergangenheit auch schon zweimal unerlaubt eingereist.
Daher zeigten ihn die Bundesbeamten wegen unerlaubten Aufenthalts in mindestens drei Fällen und unerlaubter Einreise in zwei Fällen an. Da der Araber keinen Wohnsitz in Deutschland hat, musste er zur Sicherung des Strafverfahrens eine sogenannte "Sicherheitsleistung" hinterlegen. Diese Geldsumme wird in Tagessätzen errechnet und von der Staatsanwaltschaft anhand von bestimmten Parametern festgelegt. Bei den hier festgestellten Straftaten sollten es 25 Tagessätze sein.
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Bisher also ein ganz normaler Fall für die Bundespolizisten. Was dann allerdings folgen sollte, versetzte die Beamten ins Staunen. Da der Saudi-Araber laut eigenen Angaben monatlich etwa 80.000 Euro verdient, war er 65.000 Euro Sicherheitsleistung schuldig. Der Mann konnte die hohe Summe in bar hinterlegen, da er bei der Einreise 150.000 Euro Bargeld bei sich hatte.
Aber auch nach Zahlung des Geldbetrags durfte er - noch - nicht einreisen. Er musste den neuen Gültigkeitszeitraum seines Visums abwarten. Die Zeit überbrückte er ganz standesgemäß im VIP-Wing des Münchner Flughafens.