Apassionata Showpalast in München: AZ im Pferde-Traumland Equila
Das neue Zuhause für die ständige Tier-Revue und das Konzept stehen: Der "Apassionata Showpalast" neben der Allianz Arena nimmt Gestalt an.
Die spektakuläre Fassade mit massiven Lärchenholz-Balken ist fertig. Ins richtige Licht gesetzt, erinnert sie von Weitem an galoppierende Pferde. Innen, im "Apassionata Showpalast", warten bereits 1700 nagelneue gepolsterte Sitze auf ihre Zuschauer. Die Bühne, über die bald prächtige Pferde galoppieren sollen, ist 40 mal 25 Meter groß.
Draußen, in den Pferdeboxen, riecht es bereis nach frischem Heu. In wenigen Wochen sollen die Dressurreiter und ihre Pferde einziehen. Ab September wird geprobt – so die Planung.
50 Pferde, 40 Reiter und eine Liebesstory: Eine Show fürs Herz
Was derzeit im Münchner Norden, in Nachbarschaft der Allianz Arena, entsteht, ist als Projekt der Superlative ausgelegt. "Wir wollen ein touristisches Highlight werden", sagt Jürgen Schröder, Geschäftsführer der Apassionata Tour.
Das überaus erfolgreiche Apassionata-Pferdespektakel, das in den vergangenen 15 Jahren auf seinen Touren von mehr als 7,5 Millionen Besuchern gesehen wurde, soll in München einen Ableger mit ständigem Zuhause und einer eigenen Produktion bekommen. Die "Weltpremiere" der extra produzierten Show soll am 5. November stattfinden.
Am Mittwoch luden die Macher in den fast fertigen Showpalast ein, um das künstlerische Konzept vorzustellen.
Mit Lichteffekten: Der Eingang in den Showpalast. Foto: Daniel von Loeper
Zehn verschiedene Rassen – insgesamt rund 50 Pferde und ein Esel – werden in der 90-minütigen Show zu sehen sein. Die 40 Reiter kommen aus über zehn verschiedenen Ländern. Auch Akrobaten und knapp 20 Tänzer sind Teil der Darbietung. "Es wird eine Show, die es so noch nicht gibt", verspricht Nikolaus Job, Chef des "Apassionata Park".
Erzählt wird die Geschichte des 16-jährigen Dorfbewohners Phero. Der Jüngling möchte einen Reit-Wettbewerb gewinnen. Er verlässt sein Dorf, findet sein Pferd – oder besser: es findet ihn – und gemeinsam durchstreifen sie das Phantasieland Equila (equus, lat. Pferd). Auf seiner Reise entdeckt Phero auch die Liebe.
Das Pferde-Märchen wird ohne Worte, dafür mit dramatischer Musik und spektakulären Lichteffekten, erzählt. Projektionen – so ist Phero in einer Szene zum Beispiel vom wogenden Meer umgeben – setzen Reiter und Pferde in Szene. "Wir wollen die Zuschauer berühren", sagt Nikolaus Job.
Die Musik zu dem Spektakel komponiert Martin Lingnau
Ein weiteres Hauptelement neben Pferden und Reitern ist die Musik: Diese schreibt Martin Lingnau (45) aus Hamburg. Von dem Musical- und Film-Komponisten stammt die Filmmusik vom "Wunder von Bern" oder die Musical-Adaption von Bully Herbigs "Der Schuh des Manitu" im Berliner Theater des Westens. Der 45-Jährige begleitet aber auch Udo Lindenberg auf dem Klavier.
Bezug zu München hat Martin Lingnau schon: "Mein Schwager lebt hier. Außerdem habe ich schon drei Mal das Singspiel für den Nockherberg komponiert."
Die Reithalle steht auch schon: Sie duftet nach Lärchenholz. Foto: Daniel von Loeper
Musik für eine Tier-Show hat er noch nie komponiert: "Das ist eine ganz neue Herausforderung", sagte er zur AZ. Verschiedene Chöre, Symphonieorchester, eine Solistin aus Bulgarien, japanische Taiko-Drums, chinesische Flöten, türkische Gitarren und mexikanische Flöten – sie alle kommen in seiner Equila-Show vor.
Während die Vorbereitungen für die "Weltpremiere" laufen, tobt allerdings ein heftiger Streit um Namens- und Markenrechte der Show. Apassionata-Gründer Peter Massine will verhindern, dass die Equila-Veranstalter das Münchner Pferde-Spektakel unter dem Namen Apassionata vermarkten.
Zu den Unstimmigkeiten soll es gekommen sein, nachdem sich 2016 ein chinesischer Investor an der Equila-Betreibergesellschaft beteiligt hatte. Laut Peter Massine haben die Equila-Veranstalter keinen aktuell gültigen Lizenzvertrag. Zudem sei die Gesellschaft überschuldet. Apassionata-Gründer Massine erwirkte eine Einstweilige Verfügung bei den Landgerichten München und Hamburg.
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