Anwohner kämpfen um Erhalt der Schwabinger 7

Der Abriss-Termin steht, die Schwabinger kämpfen mit der Aktion „Rettet die Münchner Freiheit”. 30 Münchner Luxuswohnungen sollen dort entstehen.
von  jo
Geschlossen: Die Baracke der Schwabinger 7 im Hinterhof und das Monopol-Kino.
Geschlossen: Die Baracke der Schwabinger 7 im Hinterhof und das Monopol-Kino. © imago

Der Abriss-Termin steht, die Schwabinger kämpfen mit der Aktion „Rettet die Münchner Freiheit”.

Schwabing - Die Abrissbirne droht der Schwabinger 7 in der Feilitzschstraße schon seit 40 Jahren. Am 1.Juli könnte das tonnenschwere Eisengerät tatsächlich aufs Dach der Kultkneipe krachen. Dann will eine Hamburger Immobilienfirma Platz schaffen für 30 geplante Luxuswohnungen. Doch jetzt haben die Schwabinger dem Bauvorhaben den Kampf angesagt.
„Wir denken, dass die Schwabinger 7 das Potenzial von Stuttgart 21 hätte”, sagt Florian Raabe, von der Initiative „Rettet die Münchner Freiheit”. Der Schwabinger ist davon überzeugt, dass die Stadt doch noch einen rettenden Bebauungsplan beschließt – und der Feilitzschstraße so ihren subkulturellen Charme bewahrt. Notfalls wollen Raabe und seine Mitstreiter mit Demos und Hausbesetzungen die Abrissarbeiten blockieren.

„Als die 7 noch ein Raucherclub war, haben sich 29600 Leute eingetragen, damit waren wir der zweitgrößte Verein nach dem FC Bayern”, sagt Florian Raabe. Betroffen ist nicht nur die Kneipe, die in einem der letzten Trümmerbauten untergebracht ist, sondern der gesamte Straßenblock, in dem auch das Arthaus-Kino Monopol liegt.
Geht es nach dem Willen der Hamburger Immobilien Handlung, der das Grundstück gehört, werden demnächst 30 Luxuswohnungen und Einzelhandelsflächen an der Feilitzschstraße entstehen. Der positive Vorbescheid liegt bereits vor, der Bauantrag ist in Bearbeitung.

Dass der Stadtrat den Neubau doch noch verhindert, hält man beim Planungsreferat für unwahrscheinlich, denn dann müsste man dem Eigentümer das Baurecht nehmen und ihn teuer entschädigen. „Das wäre ein reiner Verhinderungsbebauungsplan”, sagt Katja Strohhäker vom Planungsreferat. Die Zeichen stehen also ganz auf Kampf.

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