Ansturm auf die "Historische": Fassbier fürs 15. Zelt

300000 Besucher strömen zur Nostalgie-Wiesn. Das Festzelt soll ab 2011 die Wiesn bereichern – wer liefert den Gerstensaft?
MÜNCHEN Mit so einem Ansturm hatte der Festring der Stadt nicht gerechnet: Gestern Vormittag strömte der 300000. Besucher auf die Nostalgie-Wiesn. Peter Layritz kaufte dieses Ticket und bekam von Wiesnehrenrat Hermann Memmel einen Jubiläumskrug überreicht.
„Wir sind stolz darauf, dieses Fest ohne einen Cent Steuergelder ausrichten zu können“, sagte Wirtschaftsreferent Dieter Reiter. Die Wiesnwirte hatten eine ordentliche Summe für das Fest auf dem Südgelände der Theresienwiese gespendet und es so möglich gemacht. Wegen des großen Erfolgs ist es nun angedacht, jedes Jahr einen historischen Bereich mit Festzelt einzurichten (AZ berichtete) – auch der Bauernverband hat diesem Vorschlag des Stadtrates zugestimmt.
Nur zwei Fragen gilt es noch für das 15. Wiesnzelt zu klären: Wer macht’s? Und welches Bier wird ausgeschenkt? Im Wirte-Rennen vorne liegt derzeitige Toni Winklhofer, der das jetzige historischen Festzelt betreibt. „Mir ist es eine Ehre für zwei Wochen zu den Wiesnwirten dazuzugehören“, witzelte der Chef vom Ratskeller noch zu Beginn der diesjährigen Wiesn – jetzt geht es schon ins Detail.
Denn welche Brauerei das Zelt beliefert ist noch unklar. Winklhofer selbst bezieht im Ratskeller sein Bier von Löwenbräu. „Ich denke aber, dass das Bier in einem historischen Festzelt aus dem Fass kommen sollte“, sagte er der AZ. Wiesnbier in Fässern liefert nur noch Augustiner. Dass andere Brauereien auf die Produktion umsteigen, ist sehr unwahrscheinlich.
Winklhofers Wunschliste ist noch etwas länger. „Ein Märzen wäre natürlich besonders schön.“ Derzeit haben die sechs Münchner Brauereien ein Rezept für das Jubiläumsbier entwickelt, Augustiner und Hofbräu brauen es. Wieder ein Indiz, dass Augustiner am Ende mit einem zweiten Wiesnbier auf den Markt strömen könnte. Ein gutes Geschäft: Bis zu 15000 Märzen verkauft Winklhofer täglich. akk, lj