Ansturm auf die Altstadt
MÜNCHEN - Auch die Kälte kann die Kauflust nicht drosseln – im Gegenteil: Die Münchner Innenstadt war am Samstag brechend voll, ab Mittag ging fast nichts mehr in der Kaufinger- und Neuhauser Straße.
„Der vierte Advents-Samstag war der stärkste im diesjährigen Weihnachtsgeschäft“, sagt Bernd Ohlmann, Sprecher des Landesverbands des bayerischen Einzelhandels. Die Kunden kaufen später im Jahr (und am Tag) und mit mehr Bedacht. Die klirrende Kälte sorgt für einen zusätzlichen Nachfrageschub nach warmer Kleidung und Wintersportartikeln. „Da kommt richtig Christmas-Shopping-Stimmung auf“, so Ohlmann. „Der Wintereinbruch ist das Sahne-Häubchen für das Weihnachtsgeschäft.“
Für die Münchner Einzelhändler erwartet Ohlmann ein Weihnachtsgeschäft von rund zwei Milliarden Euro. „Wir werden das Vorjahresniveau mindestens erreichen.“ In ganz Bayern werden die Händler mehr als 13 Milliarden Euro umsetzen. „Mit der Wirtschaftskrise sind zwar dunkle Wolken aufgezogen, aber die Leute geizen nicht an Geschenken“, so die Beobachtung des Einzelhandel-Sprechers.
Zumal in den kommenden Tagen noch weitere Umsätze getätigt werden: Die Kunden kaufen die letzten Präsente, die Lebensmittel für die Feiertage und den darauf folgenden Sonntag – und am Montag geht der Trubel dann weiter: „Ein Viertel der Geschenke liegt als Bargeld oder als Gutschein unter dem Weihnachtsbaum“, weiß Ohlmann.
Für viele Versandhändler ist das Weihnachtsgeschäft schon fast abgeschlossen – obwohl sie beteuern, auch am 24. noch per Express auszuliefern. Der Bundesverband des deutschen Versandhandels rechnet heuer mit Einnahmen von 5,8 Milliarden Euro - ein Plus von zwei Prozent. Mehr als die Hälfte davon stammt aus dem Weihnachtsgeschäft.
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