Anspruch auf freiwillige Leistungen: Münchens Armutsrisikoschwelle steigt

Das ist für Menschen mit geringem Einkommen und gerade auch für viele Senioren eine gute Nachricht: Die Armutsrisikoschwelle wird zum 1. April angehoben.
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Ausgabestelle am Großmarkt. Die Münchner Tafel versorgt pro Woche mehr als 20.000 Bedürftige mit Lebensmitteln.
Ausgabestelle am Großmarkt. Die Münchner Tafel versorgt pro Woche mehr als 20.000 Bedürftige mit Lebensmitteln. © Sven Hoppe/dpa

München - Rund 270.000 Münchner weist der Armutsbericht 2022 als armutsgefährdet aus: Die Rathausfraktion SPD/Volt will das Problem nach eigenen Angaben "noch wirksamer bekämpfen".

Am 1. April steigt die Armutsrisikoschwelle erneut

Ende vergangenen Jahres wurde ihr umfangreiches Maßnahmenpaket zu dem Thema im Stadtrat verabschiedet – unter anderem soll die Armutsrisikoschwelle künftig jährlich und nicht wie bisher alle fünf Jahre an die Inflation angepasst werden.

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Am 1. April steigt die zuletzt zum 1. September angehobene Armutsrisikoschwelle erneut: Sie wird um rund 7,9 Prozent von 1.540 Euro auf 1.660 Euro für alleinstehende Personen angehoben. Das sind 310 Euro mehr als noch vor dem 1. September. Für zwei Erwachsene, die in einem Haushalt zusammen leben, liegt die neue Schwelle bei 2.490 Euro, kommt noch ein Kind über 14 Jahre dazu, sind es 3.320 Euro.

Anne Hübner: "Ein soziales München muss für alle bezahlbar und lebenswert bleiben"

Das teilte die Fraktion auf AZ-Anfrage mit. So haben mehr Menschen schneller Anspruch auf freiwillige Leistungen der Stadt, etwa kostenlose MVV-Fahrkarten oder Vergünstigungen in Schwimmbädern, Freizeiteinrichtungen und Theatern.

Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Stadtratsfraktion.
Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Stadtratsfraktion. © Daniel von Loeper

"Mir ist vollkommen unverständlich, dass einige Politikerinnen und Politiker heute laut darüber nachdenken, älteren Menschen das Wahlrecht absprechen zu wollen, weil diese ja die fernere Zukunft nicht mehr erleben würden. Wir setzen unsere Prioritäten ganz klar anders: Ein soziales München muss für alle bezahlbar und lebenswert bleiben", so Anne Hübner, Vorsitzende der SPD/Volt-Stadtratsfraktion.

Fast jeder fünfte Münchner gilt laut Münchner Armutsbericht 2022 als arm, diese Menschen haben also weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Nach einer Erhebung im Jahr 2016 wären das für einen Single in München weniger als 1.350 Euro netto. 

"Knapp 270.000 Menschen – darunter sehr viele ältere Menschen – gelten in unserer Stadt als armutsgefährdet. Für sie sind wir da. Und wir versprechen ihnen, sie noch besser zu hören und zu unterstützen. Deshalb weiten wir unsere Angebote stetig aus", verspricht Anne Hübner.

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3 Kommentare
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  • Geo+++60 am 24.02.2023 17:55 Uhr / Bewertung:

    Kein Wunder, dass es in München so viele Armutsgefährdete gibt:
    Bei diesen hohen (netto) Einkommen für Einzelpersonen im Monat 1.660 Euro, für 2 Personen im Haushalt 2.490 Euro, für 2 Personen und 1 Kind 3.320 Euro.
    Werden dabei auch Vermögen oder eigengenutzte Wohnimmobilien berücksichtigt?
    Kann mir vorstellen, ein Seniorenehepaar wohnt in einer eigenen Villa in Bogenhausen, ist aber armutsgefährdet, da ist unter 2.490 Euro/mtl. zur Verfügung hat.

  • Bluto am 25.02.2023 06:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geo+++60

    Da sieht man die alten Leute, die die Pfandflaschen aus den Mülleimern fischen gleich mit ganz anderen Augen: alles Bogenhausener Villenbesitzer!
    Und im Hasenbergl wohnen demnach die Millionäre?

  • Monaco_Flote am 23.02.2023 20:30 Uhr / Bewertung:

    Scheinbar haben sich die Grünroten mal wieder im Datum geirrt - der 1. April ist doch erst in 5 Wochen. Und nicht mal als Aprilscherz ist das gut. Das grünrote Narrenschiff Utopia wie es der ehemalige MP FJS formulierte segelt unermüdlich auf den sozialen Abgrund zu.

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