Anlagebetrug mit Millionenschaden: Angeklagte schweigen
Zwei Angeklagten wird am Münchner Landgericht vorgeworfen, Anleger mit Zinsversprechen gelockt zu haben. Ausgezahlte Zinserlöse stammten offenbar vom Kapital weiterer zahlender Kunden. Der Schaden soll sich auf 2,7 Millionen Euro belaufen.
München - Am ersten Tag des Prozesses wegen Kapitalanlagebetrugs mit Millionenschaden haben die beiden Angeklagten am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht keine Angaben gemacht. Ihnen wird vorgeworfen, Geldgeber mit einer Verzinsung von drei bis fünf Prozent pro Monat geködert zu haben. Laut Anklage haben sie von September 2009 bis Januar 2013 einen Gesamtschaden von gut 2,7 Millionen Euro angerichtet.
Der 59 Jahre alte Hauptangeklagte war eingetragener Verwaltungsrat, sein 73 Jahre alter Mitbeschuldigter Angestellter in der Niederlassung Iffeldorf (Landkreis Weilheim/Schongau) eines Schweizer Investment-Unternehmens. Der Ältere war gleichzeitig Geschäftsführer einer Gesellschaft für Finanzstrategien mit Sitz in München.
Als solcher bekam er für jedes vermittelte Anlagegeschäft fünf Prozent der angelegten Summe als Provision sowie eine Prämie von einem Prozent der jeweiligen Geldanlage für jeden Monat der Laufzeit.
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Vor diesem Hintergrund sollen die Angeklagten Kapitalgeber geworben haben. Dabei spiegelten sie den Kunden der Staatsanwaltschaft zufolge vor, die Einlagen seien durch Grundschulden in zweistelliger Millionenhöhe und eine Bankbürgschaft der Credit Suisse Bank in der Schweiz abgesichert. Tatsächlich aber sei das Geld nicht angelegt worden, schildert die Anklage - gelegentlich ausgezahlte Zinsen seien aus neu eingehendem Kapital geleistet worden. Der Prozess ist zunächst auf zwölf Verhandlungstage angesetzt.
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