Ankunftszentrum wieder aufnahmefähig
Nachdem die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Maria-Probst-Straße 14 am Donnerstag wegen Überlastung schließen musste und sogar der Katastrophenfall ausgerufen wurde, hat sich die Lage inzwischen wieder normalisiert.
München – Erst vor zehn Tagen war die Einrichtung fertiggestellt und schon am Donnerstag zum Ersten Mal an ihre Grenzen geführt worden. Innerhalb von 24 Stunden waren von Mittwoch auf Donnerstag 755 Asylbewerber in der Erstaufnahmeeinrichtung angekommen.
Während des Aufnahmestopps hatte die Regierung von Oberbayern die Landeshauptstadt München um Hilfe gebeten, damit den Flüchtlingen kurzfristig Unterkünfte bereitgestellt werden konnten. Dieser Bitte kam die Stadt nach und Dank des Einsatzes von Feuerwehr, THW und verschiedenen Hilfsorganisationen war über Nacht die Versorgung von rund 300 Flüchtlingen gesichert.
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„Die Versorgung mit Lebensmitteln, Essen und Trinken sowie akut erforderliche medizinische Unterstützung derjenigen, die vor dem Ankunftszentrum warten mussten, war trotz des Aufnahmestopps zu jeder Zeit gewährleistet. Zudem haben wir vulnerable Personen, wie Hochschwangere, Verletzte oder besonders Hilfsbedürftige durchgängig aufgenommen“, heißt es in einer Erklärung von Christoph Hillenbrand, Regierungspräsident von Oberbayern..
Inzwischen wurde die medizinische Einheit mit einem weiteren Team aufgestockt. Auch bei der Registrierung der Asylbewerber kam zusätzliches Personal zum Einsatz. Ein anderes Problem besteht allerdings weiterhin: Das bundesweite Erfassungs-System für Asylbewerber ("Easy") kann nicht nach 20:00 Uhr bedient werden.
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„Das bedeutet für uns, dass wir die bei uns Schutzsuchenden nicht rund um die Uhr abschließend aufnehmen können, sondern bis morgens um 6 Uhr warten müssen, bis uns das System wieder zur Verfügung steht“, betont Hillenbrand.
„Die aktuell aufgestellten Zelte werden voraussichtlich noch einige Tage benötigt. Insgesamt wollen wir aber die Zelte nur so kurz wie möglich nutzen“, so Hillenbrand. „Wir konzentrieren uns jetzt darauf, mit Blick auf das Wochenende weitere Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Für nächste Woche haben wir bereits weitere Objekte im Rahmen des Notfallplans in ganz Oberbayern aktiviert.“
Bis einschließlich heute sind seit Jahresbeginn insgesamt rund 55.400 Personen im Ankunftszentrum in München angekommen. Hauptherkunftsländer sind derzeit die Krisengebiete Afghanistan, Eritrea, Albanien, Syrien und Nigeria.