Anhalterin zieht Fahrer Messer über den Hals

Auto angehalten und den Fahrer schwer verletzt: Wegen versuchten Mordes muss sich seit Montag eine junge Tramperin vor dem Landgericht München verantworten.
München – Die 21-Jährige soll Anfang September 2010 einem Autofahrer ein Taschenmesser über den Hals gezogen und ihm die Waffe in Kopf und Schulterblatt gestoßen haben. Er habe sie am Oberschenkel angefasst und festgehalten, sagte die Auszubildende. Da sei sie in Panik geraten.
Bei ihrer ersten Vernehmung erwähnte sie die angebliche Zudringlichkeit des Mannes nicht. Erst einem psychiatrischen Sachverständigen sagte sie, der Fahrer habe sie nicht aussteigen lassen. Sie habe Angst vor einer Vergewaltigung gehabt.
Die Angeklagte hat nach Auffassung der Staatsanwaltschaft „ein Problem mit der Obrigkeit“. Gegen ihre Festnahme habe sie sich heftig gewehrt. Bereits früher sei sie auf Polizisten los gegangen, die sie auf das Rauchverbot in einem U-Bahnhof hinwiesen. Bei einer Verkehrskontrolle habe sie zwei Messer dabei gehabt. Eine anschließende Wohnungsdurchsuchung habe acht weitere Stichwaffen sowie zwei Schlagringe zutage gebracht.
In der Tatnacht war die Angeklagte mit einer Freundin durch mehrere Bars gezogen. Später habe sie den Autofahrer angehalten und ihn gebeten, sie nach Hause zu fahren. Der Mann konnte mit dem Handy die Polizei rufen und die Frau wurde in der Nähe des Tatorts festgenommen.