Angst um das Elefantenbaby
MÜNCHEN - Hellabrunn kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Drama um die unheilbare Krankheit von Elefantenbaby Jamuna Toni ist jetzt auch bei Mini-Dickhäuter Lola eine schwere Erkrankung attestiert worden. Die kleine Lola, geboren am 28. Oktober letzten Jahres, leidet an einem angeborenen Herzfehler. Ob das Tier operiert und gerettet werden kenn, ist noch offen. Kurz nach der problemlosen Entbindung und der ersten Untersuchung Lolas hatte es noch geheißen, die kleine Elefantendame sei mit 90 Kilo Geburtgewicht zwar etwas zierlich, aber kerngesund.
Am wichtigsten war dem Hellabrunn-Team um Zoo-Direktor Andreas Knierim, dass Mutter Panang (22) ihren Nachwuchs säugte. Das hatte sie bei Jamuna Toni verweigert, die Kleine musste per Flasche aufgezogen werden. Wegen einer geheimnisvollen Knochenkrankheit musste das Tier mit nur sechs Monaten eingeschläfert werden. Und jetzt Lola. Ende Dezember litt sie unter einer hartnäckigen Erkältung, trotz einer Antibiotika-Kur blieb die kleine Elefantin „sehr kurzatmig, sie wirkt müde und unvital“, so eine Zoo-Sprecherin.
Am 13. Januar wird Lolas Lunge geröntgt – ohne Befund. Die Kleine trinkt nur noch Wasser, deshalb wird ihre Mutter Panang gemolken und Lola per Messbecher gefüttert. Als dann auch noch ungewöhnliche Herzgeräusche festgestellt werden, führen Tier- und Humanmediziner der Universität eine Ultraschall-Untersuchung durch. Und die ergibt: Aufgrund eines angeborenen Herzdefektes ist ein Blutgerinsel im rechten Herzvorhof entstanden ist.
Ob der Defekt operativ behoben werden kann, ist noch unklar. Ein Mensch mit einer solchen Erkrankung würde operiert. Ob das auch bei Lola möglich ist, steht noch nicht fest – es gibt bisher noch keine Erfahrungen mit einer solchen Erkrankung bei Elefanten. Deshalb stehen jetzt erst einmal weitere Untersuchungen an. Hellabrunn-Direktor Knierim: „Wenn eine sicherlich schwierige Operation nach Ansicht der Spezialisten die einzige Hoffnung ist, dann werden wir, um Lolas Leben zu retten, auch einen chirurgischen Eingriff wagen."