Angriff vor Bar: Attacke mit einer Scherbe
München - Aber es war doch alles ganz anders. Wenn Redolf K. (22) erzählt, was an jenem 7. Juli 2018 in der Bar La Fiesta in der Schwanthalerstraße passiert sein soll, hat das wenig mit den Schilderungen in der Anklage zu tun.
Die Staatsanwaltschaft geht von gefährlicher Körperverletzung, ja, sogar von versuchtem Totschlag aus. Beim Angeklagten klingt die Erzählung dagegen mehr nach Notwehr.
Angriff nach Schubserei?
In der Bar war es bereits kurz nach dem Eintreffen von Redolf K. zur Schlägerei gekommen. Sein Bruder sei angegriffen worden, sagt K., daraufhin habe er einen der Kontrahenten geschubst.
Die Ermittler sagen, er habe zugeschlagen. Der Sicherheitsdienst ging dazwischen, doch vor der Bar kam es erneut zum Streit. Der Maler soll dabei zuerst eine Sektflasche auf sein Opfer geworfen und dann mit einer Flaschenscherbe auf den Mann eingestochen haben. Mindestens sechs Mal, sagen die Ermittler. Ein bis zwei Mal sagt der Angeklagte. Und die Flasche habe der andere geworfen, nicht er.
Laut Anklage trug das Opfer mindestens acht Stich- und Schnittverletzungen im Bereich der linken Gesichtshälfte davon. Es bestand laut Anklage "abstrakte Lebensgefahr". Soll heißen, Redolf K. nahm zumindest billigend in Kauf, dass seine Attacke zum Tod seines Opfers hätte führen können. Der Prozess wird fortgesetzt.
Lesen Sie hier: Auf Frau und Kinder eingestochen - Prozess gestartet
- Themen: