Angriff auf kritische Infrastruktur? Neuer Brandanschlag auf Fuhrpark bei München

Die Serie von nächtlichen Brandstiftungen geht weiter. Diesmal schlugen der oder die Täter in Ottobrunn zu. 12 Fahrzeuge eines Dienstleisters gehen in Flammen auf.
von  Ralph Hub
12 Autos eines Dienstleisters in Ottobrunn gehen in Flammen auf. Polizei geht von Brandstiftung aus.
12 Autos eines Dienstleisters in Ottobrunn gehen in Flammen auf. Polizei geht von Brandstiftung aus. © Thomas Gaulke

Ottobrunn bei München –  In der Nacht auf Mittwoch gegen 2.15 Uhr ging der Alarm los. Die Flammen schlugen so hoch in den Nachthimmel, dass sie selbst von der Autobahn aus zu sehen waren.  Auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Parkplatz an der Maria-Merian-Straße standen mehrere abgestellte Fahrzeuge in Brand.

100 Einsatzkräfte rücken aus

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Ottobrunn und Neubiberg rückten mit Dutzenden Fahrzeugen und etwa 100  Einsatzkräften aus. Der Einsatz dauerte Stunden, wie der stellvertretende Kommandant der Ottobrunner Feuerwehr der AZ berichtete. Gegen 5.20 Uhr rückten die letzten Feuerwehrleute ab,

Brandfahnder des Polizeipräsidiums München haben die Ermittlungen übernommen. Derzeit geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Es sei eher unwahrscheinlich, dass so viele Fahrzeuge gleichzeitig in Brand geraten, sagte ein Polizeisprecher. Ein technischer Defekt gelte derzeit als nahezu ausgeschlossen.  

Sonderermittler der EG Raute übernehmen den Fall

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die weiteren Ermittlungen an sich gezogen, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. Bei der Polizei ist die EG Raute beteiligt. 

Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde niemand verletzt. Der Schaden lässt sich noch nicht abschließend beziffern. Erste Schätzungen gehen von einer Summe von rund 300.000 Euro aus. 

Der zweite Brandanschlag innerhalb von drei Tagen

Erst in der Nacht auf Montag hatte es auf dem Gelände einer Firma in der Detmoldstraße gebrannt. Der Sachschaden geht in die Millionenhöhe. Auch hier gehen Ermittler von vorsätzlicher Brandstiftung aus. 

In München und Oberbayern ist es seit 2019 zu mindestens 30 ähnlichen Bränden gekommen. Zuletzt hatten Unbekannte im Juli einen Bauzug in Brand gesetzt, der Schaden geht in die Hunderttausende. Ziel der Brandanschläge waren bisher zumeist Einrichtungen der sogenannten "Kritischen Infrastruktur", unter anderem waren es Brücken, Bahnstrecken, sowie Stromleitungen und Glasfaserkabel. Die übrigen Anschlagsziele waren Forstmaschinen, Lagerhallen, und Baufahrzeuge unter anderem auch in der Nähe des Landtags.

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